19.09.2018 · Aktuelles

Upgrade Ganztagsschule

© DKJS

 

Am 12. September war es soweit: Zum 4. Berliner Ganztagsschulkongress kamen rund 460 Teilnehmende im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt und der Hugo-Heimann-Schule in Neukölln zusammen. Unter dem Motto „Upgrade Ganztagsschule! Schule für morgen gemeinsam gestalten.“ erhielten pädagogische Fachkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler zahlreiche Anregungen für ihre Ganztagsschule der Zukunft.

„Ich wünsche mir, dass wir die wichtigen Aufgaben zur Weiterentwicklung der Ganztagsschulen nicht auf morgen verschieben, sondern sie heute gemeinsam anpacken!“ Mit dieser Aufforderung eröffnete Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, die Veranstaltung.

Fokus auf vier Themen

Doch wie könnte die Schule von morgen aussehen? Welche Herausforderungen gibt es? Und wie lassen sie sich meistern? Darüber diskutierte Dr. Heike Kahl zu Beginn der Veranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schule, Schulverwaltung und Wissenschaft.

Das Podiumsgespräch und das gesamte Kongressangebot konzentrierten sich auf vier zentrale Themen:

  • Lernen und Fördern gestalten
  • Mit Vielfalt umgehen
  • Demokratische Schule entwickeln
  • Lernen in der digitalen Welt

Zukunftsszenarien

Prof. Dr. Gerhard de Haan erläuterte in seinem Leitvortrag, warum diese vier Themen für die Gestaltung zukunftsfähiger Ganztagsschulen so bedeutsam sind. Und entwarf dabei auch mögliche Zukunftsszenarien der Bildung – vom robusten formellen Bildungssektor bis hin zum „Meltdown“ der Bildungseinrichtungen.

Er nannte fünf Standards für die Bildung der Zukunft:

  • das Recht auf Erhalt und Ausbau der Lernmotivation,
  • das Recht, selbstorganisiert lernen zu können,
  • das Recht, ein hohes Maß an Selbstwirksamkeitserwartung auszubilden,
  • das Recht auf ein hohes Maß an Ambiguitätstoleranz, also den Umgang mit Unsicherheiten,
  • das Recht auf Orientierungswissen, d.h. demokratisch und im Sinne der nachhaltigen Entwicklung handeln sowie die Menschenrechte achten können.

Diese Standards lassen sich durch ein alltags- und zukunftsrelevantes Lernen und durch Demokratieerziehung von klein auf verwirklichen.

Mehr als 30 Angebote

Mehr als 30 Angebote – wie Schulpräsentationen, Impulsvorträge, eine Lernlounge und ein digitales Lernlabor, Workshops und Vorträge – bildeten den Rahmen für den Austausch. Die Themen reichten von Demokratiebildung bis hin zu Cybermobbing.

Die Schülerinnen und Schüler, pädagogischen Fachkräfte und Eltern nutzten selbst die Mittagspause, um sich auszutauschen: Sie versammelten sich an den Beratungstischen und besprachen sich sogar während der Pausenangebote.   

Vielfalt als Ziel

 „Mit dieser Vielfalt an Inhalten und Formaten könntet ihr auch zwei Kongresstage füllen“, lobte eine Teilnehmerin das breite Angebot des Kongresses. Die Veranstalterinnen und Veranstalter hatten sich genau diese Vielfalt zum Ziel gesetzt.

Denn angesichts des komplexen Themas und der vielfältigen Zielgruppe des Kongresses – pädagogische Fachkräfte aus Schule, Trägern der Jugendhilfe und Bildungsverwaltung sowie Schülerinnen und Schüler und Eltern – sollte es ein mindestens ebenso vielfältiges Angebot geben. „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, alle an Ganztagsschule Beteiligten auf diesem Kongress zusammenzubringen. Denn eine gute Ganztagsschule ist ein Gemeinschaftswerk, bei dem die Ideen und das Engagement aller gebraucht werden“, sagt Sabine Hüseman, die für die Serviceagentur Ganztägig lernen Berlin am Kongress mitgearbeitet hat.

Der 4. Berliner Ganztagsschulkongress wurde gemeinsam veranstaltet von der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) und unterstützt von LISUM, SFBB, regionaler Fortbildung und dem Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ Berlin.