24.01.2020 · Aktuelles / Berlin

Stiftungsrat tagte am Tempelhofer Ufer

© DKJS/E. Backes

Am vergangenen Freitag traf sich der Stiftungsrat der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zu seiner jährlichen Sitzung in den Räumen der Stiftung in Berlin. Stiftungsratsvorsitzender Matthias Platzeck konnte mit Schirmherrin Elke Büdenbender hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus den Bundesländern, aus Bundesministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft begrüßen.

Matthias Platzeck hob den besonderen Fokus der DKJS auf Wirksamkeit und Zukunftsgestaltung hervor. Es sei wichtig, dass die DKJS weiterhin versucht, der Jugend eine aktive Rolle im aktuellen Strukturwandel zu sichern. Nur so können wirksame Antworten gefunden und eine Zukunft gestaltet werden, in der junge Menschen morgen auch leben möchten.

Die Geschäftsführer Dr. Heike Kahl und Frank Hinte berichteten von der Arbeit der Stiftung in 2019/2020. Wenn es darum geht, Vorhaben und Themen in die Breite zu tragen, um Teilhabe und Bildungschancen für junge Menschen zu verbessern, sind die 12 DKJS-Standorte von großer Relevanz. Die Stiftung überzeugt nicht mit fertigen Antworten, sondern einer hohen Kompetenz, alle relevanten Akteure zusammenzubringen, eine praxis-taugliche Lösung zu entwickeln und diese in gemeinsamer Verantwortung umzusetzen. Auch das erweist sich immer wieder als entscheidend für die Wirksamkeit von Programmen.

Anhand der neuen Studie von DKJS und Sinus-Institut „Future Readiness aus Jugendsicht – SINUS-Studie zu Zukunftsoptimismus und -kompetenzen“ diskutierte der Stiftungsrat, was die wichtigsten Zukunftskompetenzen für das 21. Jahrhundert sein werden und wie diese Kompetenzen erlernt werden können. Aus Sicht der befragten Jugendlichen spielen Peers dabei eine übergeordnete Rolle. In den Programmen der DKJS, so die Rückmeldung auch aus dem Stiftungsrat, werde jungen Leuten der Raum gegeben, sich diese Zukunftskompetenzen selbst anzueignen. Vereinbart wurde, dass das Kennenlernen neuer Ausbildungsberufe z.B. in der IT und moderne agile Arbeitsformen in der Phase der Berufsorientierung an Bedeutung gewinnen sollen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Stärkung von Mädchen und jungen Frauen zu.

Zum zweiten Schwerpunktthema „Zeitgemäße Demokratiebildung aus Jugendsicht“ stellte Ana-Maria Stuth Ergebnisse von Befragungen und Erfahrungen aus den DKJS-Programmen u_count und OPENION vor. In OPENION haben Jugendliche an über 200 Schulen Projekte zur Gestaltung ihres Sozialraumes umgesetzt und dabei Demokratie ganz praktisch erlebt. Demokratiepädagogen gehen davon aus, dass dieses direkte Engagement besonders wirksam ist, um demokratisches Verhalten zu befördern. "Was braucht ihr, damit ihr euch in der Schule oder Zivilgesellschaft engagiert?" wiederum fragt die DKJS mit u-count 1200 Jugendliche, die bei 14 Jugendhearings und 34 Zukunftskonferenzen zu Wort kamen. Es bestand ein großer Konsens, dass eine ernst gemeinte, zeitgemäße Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den vielen Strukturwandlungsprozessen – auch, aber nicht nur in den Kohleregionen – durch gute Angebote und wirksame Kooperationen unterstützt werden muss.

Die Stiftungsratssitzung wird von allen Beteiligten, einschließlich der Gesellschafter, die ebenfalls an der Sitzung teilgenommen haben, als ein einladendes, konstruktives und freudvolles Format des Austausches und der Verständigung über potenzielle Kooperationsthemen wahrgenommen.