19.07.2018 · Aktuelles / Berlin

Premieren, Präsentationen und Projekte

Die Worte "Welche Wege gehen wir?" in bunten Farben auf den Gehweg gesprüht.

© dkjs/L. Grüber

Kurz vor Beginn der Sommerferien ging es im Landesprogramm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin noch einmal rund: An den teilnehmenden Schulen fanden zahlreiche große und kleine Veranstaltungen zum Thema kulturelle Bildung statt. Dabei waren die kreativen Projekte, Präsentationen und Premieren so vielfältig wie die Schülerinnen und Schüler, die im Programm aktiv sind.

Theater und Performance zu aktuellen Themen

Zum dritten Mal fand an der Bettina-von-Arnim-Schule das Festival MORE THAN ARTS statt – in diesem Jahr unter dem Motto WIR. Mitten im Märkischen Viertel erforschten Kinder und Jugendliche die Eigenschaften, Zutaten und Grenzen von Gemeinschaft in ihrem alltäglichen Leben. Dabei bedienten sie sich unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen wie Aktionen, Rauminstallationen, experimentellem Orchester, Theater, Performance, Literatur und Ausstellungen. Alle Interessierten bekamen die Möglichkeit, die kleinen und großen Wunder einer kreativen Schulgemeinschaft im Märkischen Viertel zu entdecken.

Woher komme ich und wo gehöre ich hin? Was ist eine Gruppe? Welcher Gruppe gehöre ich an und welcher nicht? Wer ist drin und wer muss draußen bleiben? Wer, wo, wann, warum und in welchen gesellschaftlichen, politischen, familiären und anderen Zusammenhängen? Was bedeutet Macht und Herrschaft? Die Klasse 9.2 der Refik-Veseli-Schule ging diesen Fragen und Themen in einer neuen zweiwöchigen Theaterproduktion MACHT MACHT MACHT mit Szenen, Musik, Choreografien, Sprechchören und Videos auf den Grund.

Improvisationstheater, Performance, Tanz und klassisches Kunsthandwerk treffen auf die Themen biologische Vielfalt und urbanes Leben. Wie entstehen mithilfe unterschiedlicher künstlerischer Sprachen Brücken zwischen Kunst und Schulalltag? Mit diesen Themen und Fragen setzten sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Projektwoche in zahlreichen Workshops auseinander. Der Tänzer und Choreograf Friedrich Bührer erarbeitete mit 18 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 7 bis 10 der Hagenbeck-Schule und einer 11. Klasse des OSZ Max Bill eine Choreografie der Vielfalt. In einem Improvisationstheaterworkshop mit der Schauspielerin Carla Weingarten übersetzten Schülerinnen und Schüler die Fabel „Die Konferenz der Tiere“ in alltägliche Szenen. In einem anderen Workshop mit dem Bildhauer Christof Glamm wurden Motive aus der Fabel „die Konferenz der Tiere“ in Sandstein übertragen. Der Schulhof wurde mit klassischer Steinbildhauerei gestaltet.

Workshops knüpfen an die Lebenswelt der Jugendlichen an

In dem Workshop „Laute Kontraste: Heute schon mal so richtig …gestritten?“ entwickelten Schülerinnen und Schüler der Max-Bill-Schule zusammen mit dem Designer Paul Beaury einen atmosphärischen Kommunikationsraum: "Macht dir Streiten Spaß? Warum streiten wir überhaupt? Wie streiten wir gut? Und was ist danach?" Es entstand ein interaktives Spiel zum Thema Streitkultur als begehbare räumliche Intervention im Schulinnenhof, das am Tag der offenen Tür gespielt werden konnte.

Und an der Kurt-Schwitters Schule lag der Fokus auf dem Transfer zwischen unterschiedlichen Schulfächern. Im Workshop „Live aus der Konserve“ mit dem Künstler Björn Kollin bauten Schülerinnen und Schüler im Fach Physik akustische Instrumente. Physik wurde hörbar und spielbar. Und im Projekt „Tatort Regenwald“ vertiefte eine 7. Klasse in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Meike Dölp im Biologieunterricht das Thema „Ökosystem Wald“. Den Abschluss des Projekts bildete eine Zukunftswerkstatt, in der an den Lösungsansätzen für die Rettung der Regenwälder gearbeitet wurde.

Kulturagenten für kreative Schulen Berlin ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, die MUTIK gGmbH sowie die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator.