10.05.2017 · Aktuelles

Kunst eröffnet Freiräume

Eine Zuschauermenge auf Stühlen.

© bkj

Kinder und Jugendliche profitieren davon, dass Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen miteinander und mit vielfältigen Akteuren kooperieren. Zum Beispiel, wenn Künstler gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften kulturelle Projekte für Kinder und Jugendliche umsetzen. Diese Zusammenarbeit und die damit verbundenen künstlerischen Ansätze können Situationen schaffen, in denen es für Kinder und Jugendliche möglich ist, sich besser auszudrücken und zu positionieren, selbstbestimmt und partizipativ. Damit kann der Institutionalisierung und Pädagogisierung des Aufwachsens eine neue Perspektive entgegengesetzt werden – die des Freiraums.

Doch welche Angebote der Qualifizierung und Reflexion brauchen Kunst- und Kulturschaffende, um dieser Aufgabe in Ganztagsschulen und Bildungslandschaften nachgehen zu können? Hier setzt die Weiterbildung Kompetenzkurs Kultur – Bildung – Kooperation (KuBiKo) an. Auf der Fachtagung am 5. Mai in Berlin wurden die Erkenntnisse des Projekts nun präsentiert und diskutiert.

Zusammenarbeit in Bildungslandschaften fördern

Prof. Dr. Gerd Taube, Vorstandsvorsitzender der BKJ sagt dazu im Rahmen der Fachtagung: „Die meisten Künstlerinnen und Künstler sind sehr daran interessiert, Kinder und Jugendliche für ihre Kunst zu begeistern. Deshalb ist es nicht schwer, sie für kulturelle Projekte zu gewinnen. Eine größere Herausforderung ist es allerdings, sie nachhaltig als Partner von Bildungseinrichtungen einzubinden. Die professionellen Perspektiven von Pädagoginnen und Künstlern auf das Arbeitsfeld der jeweils anderen sind höchst unterschiedlich. Und im Alltag von Kooperationen und Projekten ist oft keine Gelegenheit, diese Unterschiede zu reflektieren. Aber für gelingende Kooperationen brauchen wir den Dialog und die Offenheit beider Seiten."

Andreas Knoke, Leiter der Programmabteilung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, betonte in seinem Grußwort: „Gutes Aufwachsen und Lernen von Kindern und Jugendlichen sind eng mit hochwertigen Angeboten kultureller Bildung verknüpft. Umso wichtiger ist es, dass Kunst- und Kulturschaffende zu festen und anerkannten Kooperationspartnern an Ganztagsschulen und in Bildungslandschaften werden. Mit ihrer besonderen Expertise, ihrer authentischen Haltung und ihren Ansprüchen an künstlerische Qualität können sie gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen zum Bildungserfolg junger Menschen beitragen.“

In Werkstätten mit künstlerischen Methoden, in Impulsvorträgen und Debatten reflektieren die 120 Teilnehmenden der Fachtagung auch grundlegende Fragen danach, welche Bedeutung Kulturelle Bildung beim Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen tatsächlich hat, wie die Qualität entwickelt und gesichert und wie dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen gestaltet werden können.

Der Kompetenzkurs Kultur – Bildung – Kooperation wird 2014 bis 2017 im Verbund der Bundeservereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ), der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Universität Oldenburg entwickelt und umgesetzt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.