06.05.2016 · Aktuelles / Sachsen-Anhalt

Zukunftsthema und Wettbewerbsvorteil

© dkjs/W. Schubert

Wie es sich als Unternehmen ökologisch und sozial wie auch ökonomisch nachhaltig arbeiten lässt, das erfuhren Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte von sieben Schülerfirmen aus Thüringen vergangene Woche bei Kahla Porzellan. In Workshops zu Marketing, Dekoration und Produktdesign diskutierten sie mit Partnern und Mitarbeiter von Kahla Porzellan als Experten eigene Herausforderungen der Schülerfirmenarbeit. Im Rundgang durch das Unternehmen lernten die Jugendlichen kennen, wie Produktionsabläufe nachhaltig gestaltet werden können. „Nachhaltigkeit ist inzwischen nicht mehr nur Zukunftsthema, sondern ein Wettbewerbs- wie Standortvorteil“, sagte Christin Biedermann, Pro Öko Managerin bei Kahla Porzellan. „Das darf aber nicht nur Image sein, sondern muss von allen im Unternehmen tatsächlich gelebt werden.“ Kahla Porzellan ist eines von inzwischen 450 Unternehmen in Thüringen, die sich zu einem Nachhaltigkeitsabkommen verpflichtet haben.

Dass von dieser Entwicklung auch die 80 nachhaltig wirtschaftenden Schülerfirmen Thüringen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) profitieren, dafür sorgt die Stiftung mit Partnern wie zum Beispiel der Stabstelle für Nachhaltigkeit in Erfurt. „Ich bin der Hochschulbeauftragte, koordiniere Nachhaltigkeitsprojekte und bin seit gut drei Jahren in der Arbeitsgruppe Schülerfirmen involviert, so kann ich Synergien gestalten“, beschreibt Peter Seyfarth von der Stabstelle Nachhaltigkeit die Verbindung zu den Schülerfirmen. Deutlich wird, inwieweit das Thema auch bei der beruflichen Zukunft eine Rolle spielt: „Eine Schülerfirma zu gründen erfordert ja vorausschauendes Denken: Die Schüler brauchen eine Geschäftsidee, sie werden mit ökonomischen Aspekten konfrontiert, die sie lösen müssen, das hilft der Eigenständigkeit, Entscheidungsfähigkeit zu entwickeln.“

Beim diesjährigen Schülerfirmengipfel hatten die Schülerinnen und Schüler neben dem fachlichen Austausch auch die Möglichkeit, Vertreter der IHK Erfurt, des Saale Betreuungswerks der Lebenshilfe Jena, vom Senior Experten Service, von der Stadtverwaltung Erfurt sowie Ausbilder und Auszubildende von Kahla Porzellan rund ums Thema Berufsorientierung und Bewerbung zu befragen. Eine Empfehlung war, in Praktika möglichst viele Erfahrungen zu sammeln: „Erst im Betrieb sieht man, was alles zu einem Beruf dazugehört“, so der Ausbilder Heiko Müller. Viel Praxis erleben die Jugendlichen auch in ihren Schülerfirmen: „Wir arbeiten in Abteilungen wie Geschäftsführung, Marketing, Zubereitung und Verkauf. Ich arbeite im Verkauf und habe schon viele Erfahrungen im Umgang mit Kunden gesammelt“, berichtete der 15-jährige Chris der Schülerfirma FOODstyle aus Neustadt/Orla.

Der Schülerfirmengipfel ist eine Veranstaltung der Koordinierungsstelle Nachhaltige Schülerfirmen Thüringen der DKJS gemeinsam mit Partnern.