14.11.2022 · Aktuelles / Nordrhein-Westfalen

Workshop für geflüchtete Mädchen und junge Frauen als Eintrittskarte in die Berufsorientierung

© dkjs/ L. Loos

Zum Ferien-Workshop von fit nach vorn in Paderborn kamen in der zweiten Herbstferienwoche zwölf jugendliche Teilnehmerinnen zusammen. Dort erhielten sie Informationen zum Übergang von der Schule in den Beruf sowie Impulse zur Freizeitgestaltung in Paderborn.

Fünf Tage lang standen kreative Challenges, sportliche Herausforderungen und Teamarbeit ebenso auf dem Programm, wie das Kennenlernen der Stadt Paderborn und ihrer Institutionen. Das Ziel war es, die Mädchen und jungen Frauen zu informieren, motivieren, aktivieren und empowern: Ihnen Unterstützung in der Berufsorientierung zu geben und sie zu motivieren, die Freizeitangebote in Paderborn kennenzulernen und zu nutzen.

Die Gruppe war sehr divers und bestand aus Teilnehmerinnen aus Syrien, Afghanistan, Somalia, dem Irak und der Ukraine. Viele von ihnen hatten eine Freundin oder Klassenkameradin dabei, sodass das Eis schnell gebrochen war und sie miteinander warm wurden und sich austauschten.

„Mädchen und junge Frauen mit Fluchthintergrund sind nach wie vor sehr unterrepräsentiert in den Gruppenstunden, die in den Ehrenamtsräumen der Übergangswohnheime der Stadt Paderborn angeboten werden oder in den Sportvereinen. Aufgrund dieses Umstandes ist das Projekt gezielt ausschließlich auf Mädchen und junge Frauen ausgerichtet,“ erklärt Irina Hartmann-Talhof von der Stadt Paderborn - Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten.

Freizeitgestaltung

Nachdem der erste Tag aus Organisatorischem und gegenseitigem Kennenlernen bestand, waren die restlichen Tage gefüllt mit einem abwechslungsreichen Programm rund um Paderborn. Bei schönstem Herbstwetter machten die Jugendlichen eine Schnitzeljagd vorbei am Brunnen am Westerntor sowie Führung durch den Dom und die Stadtbibliothek, um die Stadt zu erkunden und sich über mögliche Freizeitgestaltungen schlauzumachen.

Sarah Bröckling von der Stadt Paderborn - Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten hält fest: „Es ist toll zu sehen, wie gut unsere Angebote angenommen werden“.

Berufsorientierung

Daneben bot das Programm den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich über ihre persönliche berufliche Orientierung Gedanken zu machen, indem sie das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit besuchten und sich über Praktikums- und Ausbildungsplätze informierten. Viele der jungen Frauen brachten schon konkrete Vorstellungen mit und konnten ihre Recherche dort vertiefen.

Teambuilding

Als Abschluss einer intensiven Woche wuchsen die Teilnehmerinnen im Kletterpark über sich hinaus und bezwangen gemeinsam die hohen Bäume. „Wir möchten den Projektteilnehmerinnen zeigen: Wenn ihr euch etwas vornehmt, dann schafft ihr das auch“, erklärt Irina Hartmann-Talhof.

Das Projekt ist noch nicht beendet: Bei einem Nachtreffen soll noch einmal auf die schönen Momente zurückgeblickt und die jungen Frauen angeregt werden, untereinander Kontakt zu halten und die vorgestellten Angebote weiterhin wahrzunehmen.

Potenzial fördern

Für den nächsten Workshop in den Osterferien gibt es bereits die ersten Anmeldungen von jungen Frauen. Auch haben sich schon Institutionen aus dem Bereich der Berufsorientierung für junge Menschen angekündigt, die zukünftig gerne ein Punkt auf der Agenda des Workshops sein möchten, um junges Potenzial zu fördern.

fit nach vorn ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus.