11.12.2017 · Aktuelles

Wie geht es nach der Schule weiter?

Drei Menschen auf einer Bühne

© SOS Kinderdörfer weltweit

„Zukunft ungewiss – Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf“ – unter diesem Motto diskutierten am Tag der Bildung Fachexperten aus Bildung und Wirtschaft über die Zukunft der beruflichen Bildung im F.A.Z. Atrium in Berlin. Ein Thema, das auch Elke Büdenbender, Schirmherrin der DKJS, sehr bewegt. In ihrer Begrüßungsrede sagte die Frau des Bundespräsidenten: „Als Schirmherrin unterstütze ich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in ihrer Arbeit und in allen Belangen. Aber besonders möchte ich meine Schirmherrschaft nutzen, um das Engagement für Jugendliche in der Zeit des herausfordernden Übergangs von der Schule in das Berufsleben zu unterstützen.“

In mehreren Talk-Runden wurden anschließend verschiedene Aspekte der beruflichen Bildung beleuchtet: So sprachen unter anderem Martin Urban, Vorstand der Berliner Stadtreinigung, Timo Wille, Ausbildungsleiter der Berliner Verkehrsbetriebe und Christian Andresen, Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverband Berlin, über die Zukunft der Arbeit aus Sicht der Unternehmen.

YouthCan unterstützt in Südafrika beim Einstieg in die Berufswelt

Außerdem stellten Keeper Bonase und seine Mentorin Nisa Ebrahim im Gespräch mit Christoph Selig, Leiter GoTeach Team der Deutschen Post DHL Group, das Projekt YouthCan vor. Das Projekt von SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützt Jugendliche in Südafrika mit Mentoren, unternehmerischen Schulungen und Trainings beim Übergang in die Arbeitswelt. Keeper Bonase fand über das Projekt eine Anstellung in einer Geschäftsstelle der DHL Group im südafrikanischen Johannesburg. „Weltweit sind derzeit 70,9 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 arbeitslos. Das liegt einerseits an fehlender Bildung, andererseits an fehlenden Jobs sowie an einer nicht an den jeweiligen Arbeitsmarkt angepassten Ausbildung“, erkläret Dr. Gerald Mauler, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, das Engagement.

Handlungsempfehlungen für die Berufsschulen in Deutschland

Wie ist es um die berufliche Bildung in Deutschland bestellt? Diese Frage stellte sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung – der Fokus lag dabei auf den Berufsschulen. „Die Auswirkungen aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wie Digitalisierung, Wandel der Arbeit, Globalisierung und Migration verspüren auch die Auszubildenden und Lehrkräfte an Berufsschulen sehr deutlich. Wir sprachen in diesem Jahr bei bundesweit acht Dialogveranstaltungen mit über 220 Menschen, die uns berichteten, vor welchen immensen Herausforderungen viele Berufsschulen stehen“, sagt DKJS-Geschäftsführerin Dr. Heike Kahl. Und weiter: „Wir dürfen die Berufsschule als wichtige Bildungseinrichtung für etwa die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland nicht vernachlässigen. Sonst riskieren wir, dass eine von zwei tragenden Säulen unseres dualen Ausbildungssystems zusammenbricht, und verringern die Zukunftschancen vieler junger Menschen."

Andreas Schlüter, der Generalsekretär des Stifterverbandes, ergänzt: „Die duale Berufsausbildung in Deutschland ist gefährdet. Und das nicht nur wegen der zurückgehenden Zahl an Auszubildenden, sondern weil es einen dramatischen Mangel an Berufsschullehrern gibt. Gerade in den technischen Fächern gibt es kaum noch Studierende mit diesem Berufsziel. Das Studium ist für den Nachwuchs vielfach unattraktiv geworden und muss grundlegend reformiert werden.“

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung veröffentlichte anlässlich des Tags der Bildung auch die Ergebnisse aus dem Erkundungsprozess im Feld der beruflichen Bildung. Die identifizierten Probleme und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen können Interessierte unter www.dkjs.de/diskussionspapier herunterladen.