We will rock it! Mathe macht Rhythmus im o.camp

Bruchrechnen mit Musik? Das geht und macht sogar Spaß, beweist die Projektgruppe „Beat the beat". Sie ist eines von 24 Teams, das in diesem Jahr an einem der vier hessischen o.camps teilgenommen hat. Insgesamt nutzen 240 Achtklässler ihre Ferien, um etwas gegen ihre Versetzungsgefährdung zu tun.

Das fällt anfangs nicht leicht, schließlich sind Osterferien. Aber in deno.camps in Helmarshausen (Landkreis Kassel), Hübingen (Westerwaldkreis), Wegscheide (Odenwaldkreis) und Wolfshausen (Landkreis Marburg-Biedenkopf) wählen die Jugendlichen ihre Projekte selbst: Sie gestalten eine Video-Campzeitung, bauen einen Lehmofen, schreiben ein Kochbuch für Jugendliche oder bauen ihre eigene Cajon, eine Art südamerikanischer Schlagbox. Wie nebenbei müssen dafür Flächen, Längen und Volumen berechnet und Texte in korrektem Deutsch oder Englisch geschrieben werden. Das Basiswissen der Kernfächer Mathe, Deutsch und Englisch vertiefen die Achtklässler dann in Lernwerkstätten. Den Schülerinnen und Schülern stehen dabei pro Gruppe eine Jugendleitung, eine Lehrkraft und ein Sozialpädagoge zur Seite.

Diese intensive Begleitung zeigt Wirkung: „Mir wurden hier die Sachen viel besser erklärt, als in der Schule", berichtet die 14-jährige Melissa aus Frankfurt am Main. Ich kann jetzt viel besser arbeiten und werde in Zukunft die  Hausaufgaben nicht mehr vergessen."

Zum Abschluss der o.camps präsentierten die Jugendlichen ihre Projektergebnisse auf der Bühne – in diesem Jahr erstmals auch vor ihren Eltern. Für manche ist das eine große Überwindung – die sich meistern lässt: „Ich habe hier viel Selbstvertrauen bekommen", so Melissa. Die Zeit im Camp, die enge Zusammenarbeit im Team und ein tolles Projektergebnis haben sie bestärkt, sich für einen guten Schulabschluss anzustrengen. „Ich möchte Tierpflegerin werden, dafür brauche ich den Realschulabschluss, das will ich schaffen."

Niemanden ohne Abschluss zurücklassen

Wie gut sich Mathe auch beim Cocktailmixen lernen lässt, probierte derweil auch der Staatssekretär des Hessischen Kultusministeriums, Dr. Manuel Lösel, bei seinem Besuch im o.camp in Wolfshausen aus. In welchem Verhältnis die Zutaten für einen „Swimming Pool" gemischt werden müssen, zeigten ihm dabei die Mädchen und Jungen der Projektgruppe „Shake it! 2 cl Mathe 4cl Coolness". „Wir wollen möglichst keine Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss zurücklassen", sagte Lösel. „Daher fördern wir zusätzliche Lernformate wie das o.camp – mit Erfolg, denn seit 2007 schaffen jedes Jahr über 80 % der Teilnehmenden den Sprung in die nächste Klasse."

5000. Campteilnehmer

Neben den Lernerfolgen gibt es für die DKJS in diesem Jahr auch noch ein Jubiläum zu feiern. Seit 2006 haben 5000 junge Menschen an den unterschiedlichen Bildungscamps der Stiftung teilgenommen.

Partner

o.camp ist ein Programm des Hessischen Kultusministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, unterstützt von Bank of America Merrill Lynch und Cornelsen.