Vielfalt macht Schule

Insgesamt 355 Schüler:innen aus 17 Ländern lernen an der Ferdinand-Tönnies-Gemeinschaftsschule in Husum, Schleswig-Holstein. „Wir sind heterogen unterwegs“, erklärt Lehrerin Anneke Gläß. Und dennoch sei manches noch nicht präsent, weitere Prozesse müssten angestoßen werden – so die Lehrerin weiter. Aus diesem Grund nimmt die Schule teil am Projekt Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen teil. Ziel ist es unter anderem, das Bewusstsein für Diskriminierungen zu schärfen und den Unterricht vorurteilsbewusster und chancengerechter zu gestalten.  

Vielfalt fördern

Die Schule will gemeinsam mit dem Kollegium daran arbeiten, Vorurteile und „Schubladendenken“ abzubauen und Vielfalt zu fördern. Damit das gelingen kann, sei es laut der Anneke Gläß unerlässlich, die verschiedenen Perspektiven einzubeziehen – von Lernenden, Lehrkräften, Eltern, dem Schulmanagement und der Schulleitung. Denn wie Anneke Gläß betont, umfasse Vielfalt viele Ebenen. Auch verwendete Materialien müssten kritisch begutachtet werden, ehe sie zum Einsatz kommen. 

Schlechtere Noten trotz gleicher Leistung? 

Studien belegen, dass Schüler:innen mit Migrationshintergrund bei der Benotung oft noch benachteiligt werden. Für die Husumer Schule ist DaZ – Deutsch als Zweitsprache – seit 2015 ein Schwerpunktthema. Wie Anneke Gläß betont, mindern Sprachbarrieren das Selbstwertgefühl der Schüler:innen. Es sei daher wichtig, die sprachliche Unbeholfenheit nicht mit mangelnder Intelligenz oder fehlendem Leistungsvermögen gleichzusetzen. Sie versuche daher stetig ihre Schüler:innen zu fordern – aber eben nicht zu überfordern.  

Mit dem Projekt Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen werden Schulen und die Bildungsverwaltung in vier Bundesländern ermutigt, Vielfalt als Ressource für die Unterrichts- und Schulentwicklung zu nutzen. Ziel ist es, einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit zu leisten und den Bildungserfolg aller Kinder und Jugendlichen zu fördern.

Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen ist ein Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert von der Stiftung Mercator.