05.07.2018 · Aktuelles

Übergänge für junge Geflüchtete gestalten

Foto vom Cover des Themendossiers, das in blau und weiß gestaltet ist.

© dkjs/A.Barth

Die Volljährigkeit geht für junge Geflüchtete mit neuen Brüchen und Herausforderungen einher. Zum einen können sich Änderungen im Aufenthaltsstatus ergeben, die die Jugendlichen in ihrer von Instabilitäten geprägten Situation zusätzlich verunsichern. Außerdem endet zu diesem Zeitpunkt die Schulpflicht, was Fragen nach den beruflichen Perspektiven aufwirft. Eine unzureichende Schulausbildung, mangelnde Deutschkenntnisse und die Unkenntnis über ergänzende Angebote stellen dabei oft Hindernisse für die Aufnahme einer Ausbildung dar.  

Das aktuelle Themendossier „Zugänge, Übergange, Anschlüsse für junge Geflüchtete gestalten“ des Bundesprogramms Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge setzt sich mit diesen Herausforderungen auseinander. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden Perspektiven aufgezeigt wie durch Kooperationen verschiedener Akteure junge Menschen mit Fluchterfahrung auf ihrem Weg in die Ausbildung unterstützt werden können.  

Bedürfnisse der Jugendlichen mitdenken 

Bei Workshops des Programms Willkommen bei Freunden wurden in einem Perspektivwechsel junge Geflüchtete in verschiedenen Kommunen nach ihren Bedürfnissen für ihre berufliche Zukunftsgestaltung befragt. Viele äußerten den Wunsch nach einem verbesserten Zugang zu Informations- und Beratungsangeboten. Als Ziel wurde daher formuliert, die vorhandenen Unterstützungsangebote miteinander abzustimmen und die Vernetzung zwischen den Akteuren zu fördern. 

Kooperationen schaffen Perspektiven – Praxiseinblicke 

Das Themendossier berichtet im Praxiseinblick von Erfahrungen aus den nordhessischen Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder-Kreis, die daran arbeiten durch Kooperationen der Jugendhilfe, des Jobcenters und der Bundesagentur für Arbeit ein Konzept zu entwickeln, um den jungen Geflüchteten die Aufnahme einer Ausbildung zu ermöglichen. Ein weiteres Praxisbeispiel von einer Hospitation brandenburgischer Vertreter aus den Landkreisen Elbe-Elster und Teltow-Fläming in Bayern regt dazu an ähnlichen Herausforderungen bei der beruflichen Integration von Geflüchteten trotz regionaler Unterschiede mit kreativen Ideen zu begegnen. So hat der Landkreis Schwandorf (Oberpfalz, Bayern) ein erfolgreiches Netzwerk aus Berufsschule, Unternehmen und Jugendamt etabliert, das den Übergang der geflüchteten Jugendlichen von der Schule in die Ausbildung erleichtert.  

In einem Interview mit dem Projektreferenten Max Klasen vom „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ erläutert dieser wie Betriebe dazu beitragen können junge Geflüchtete bei der Aufnahme einer Ausbildung zu unterstützen und welche Besonderheiten dabei berücksichtigt werden sollten. 

Das Bundesprogramm Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge ist ein gemeinsames Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.