03.12.2015 · Aktuelles / Rheinland-Pfalz

Schule soll fürs Leben ausbilden

© dkjs/R. Herschler

Von Altenpflege über Hauswirtschaft bis Handwerk – die Don Bosco-Schule in rheinland-pfälzischen Wiltingen bereitet ihre Schüler frühzeitig und vielseitig ganz praktisch auf das Berufsleben vor. Davon überzeugte sich gestern Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck und Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Auf dem Rundgang durch die berufsorientierenden Werkstätten tauschte sie sich zur Situation Übergang Schule-Beruf aus mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Dr. Manfred Bitter, Vorstandsvorsitzender der Nikolaus Koch Stiftung sowie Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, und Klaus Isenbruck von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion.

Die Don Bosco-Schule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache ist eine der fünf Schulen, die in diesem Jahr mit dem Nikolaus Koch Preis für innovative Berufsorientierung ausgezeichnet wurden. Unter dem Namen „Bob und Elena“ bündelt die Förderschule Maßnahmen und Angebote der Berufsorientierung in einem Berufsorientierungsbüro für Schülerinnen, Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte und legt ein elektronisches Entwicklungs- und Arbeitsportfolio an.

„Eine Schule, der es gelingt, ihre Schülerinnen und Schüler für den Übergang von der Schule in das Berufsleben stark zu machen, leistet einen wertvollen Beitrag zum Bildungserfolg der Jugendlichen. Die passt!-Schulen zeigen eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten, wie das gelingen kann“, sagte Daniela Schadt.

Die Don Bosco-Schule zeigt, dass es mit einer passenden Berufsorientierung gelingt, auch Förderschüler in Ausbildung zu bringen. Wichtig sei hier, vor allem das Vertrauen und Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken, das diese oft in vorherigen Einrichtungen verloren hätten. Schule müsse frühzeitig mit der Vorbereitung auf Ausbildung und Beruf beginnen, so Günther Schartz, denn „Schule soll fürs Leben ausbilden“. Es sei eine kommunale Aufgabe, den Fachkräftenachwuchs zu sichern und die Rahmenbedingungen für die Stärkung beispielsweise des Handwerks zu schaffen. Kooperationen zwischen den Kammern und den Schulen seien hierfür ein Instrument.

„Die Konzepte und Ansätze der fünf passt!-Schulen werden auch andere Schulen in der Region Trier bei ihrer Berufsorientierung inspirieren“, sagte Dr. Manfred Bitter, Vorstandsvorsitzender der Nikolaus Koch Stiftung.

Die Don Bosco-Schule ist mit ihren berufsvorbereitenden Werkstätten so erfolgreich, dass sie auch Dienstleistungen und Produkte für externe Kunden anbieten kann. „Ich weiß jetzt, dass ich Maler  werden möchte. Ich habe hier viel gelernt – das konnte ich auch schon zuhause anwenden“, berichtete ein Schüler aus der Gruppe „Farben und Formen“, die zurzeit die Schulflure neu gestalten.

Die Preisträger-Schulen des Programms passt! haben eine Fördersumme von bis zu 10.000,- Euro erhalten. Mit der fachlichen Begleitung durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung werden sie bis zum Sommer 2016 ihre Konzepte umsetzen.