01.04.2020 · Aktuelles

Rückblick: 1. „Digitalcafé Jugendarbeit“

© dkjs

Wie erreichen wir Jugendliche, wenn die Einrichtungen geschlossen sind und keine Angebote vor Ort stattfinden können? Vor dieser Herausforderung stehen aktuell in der Corona-Krise auch Fachkräfte aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Das „Digitalcafé Jugendarbeit“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung stieß auf großes Interesse. Bereits am Tag nach Veröffentlichung des Termins gab es über 70 Anmeldungen. Am 31. März tauschten sich die Teilnehmenden aus ganz Deutschland per Videokonferenz unter der Moderation von Frank Segert und Ana-Maria Stuth von der DKJS zu praxisrelevanten Fragen aus. Frank Segert leitet das Programm jugend.beteiligen.jetzt, in dem die digitale Jugendbeteiligung im Zentrum steht. Jennifer Hübner, Jugendarbeiterin aus Berlin (LAG offene Jugendarbeit) stellte ihre digitalen Strategien vor: Livestreams per Instagram, Discord und Scribble werden in der Berliner Jugendarbeit gerade intensiv genutzt.

Digitale Tools sind sehr gefragt

Der Chatraum lief in wenigen Minuten heiß, über konkrete Fragen bis hin zu konkreten Praxistipps zu digitalen Tools gab es viele Rückmeldungen. Dabei wurde deutlich, dass viele zum ersten Mal digitale Tools ausprobieren, wie z.B. Skype, Jitsi, Gaming etc. Besonders relevant war für viele auch die Frage, wie der Datenschutz dabei eingehalten werden kann.

Viele Wege erreichen Kinder und Jugendliche

Doch wie Kinder und Jugendliche erreichen, wenn sie zu jung sind,  digitale Endgeräte bei ihnen nicht verfügbar sind oder kaum genutzt werden? Hierfür gab es von den Teilnehmenden aus verschiedenen Regionen praktische Ideen, wie z.B. Straßenmalkreide vor offenen Treffs, ein Angebotstisch zum Stöbern vorm Jugendzentrum – oder den Tipp, einfach zum Telefon zu greifen und Angebote vor Ort in die Gemeindezeitung zu drucken, worüber vor allem die Eltern erreicht werden.

Großer Bedarf an Austausch

Trotz der hohen Teilnehmerzahl bewerteten die Nutzer und Nutzerinnen die gut einstündige Videokonferenz als sehr strukturiert und hilfreich: „Ich habe sehr viel mitgenommen, nun muss sich alles erstmal setzen.“, sagt ein Jugendmitarbeiter, „Aber ein Austausch in dieser Form sollte unbedingt fortgeführt werden.“ Dieser Meinung ist die Mehrheit der Teilnehmenden. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bietet daher weitere (digitale) Anlässe an, um den Austausch unter den Fachkräften zu stärken und die Zugänge zu Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Der nächste Termin richtet sich an Fachkräfte in Rheinland-Pfalz.