02.09.2014 · Aktuelles / Berlin / Nordrhein-Westfalen / Schleswig-Holstein

Positiv in die Zukunft schauen

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„Ich habe hier so viele neue Möglichkeiten kennengelernt“, resümierte die 15-jährige Marie im futOUR-Camp in Schleswig-Holstein während der Abschlusspräsentation. Neue Erfahrungen machen, neue Talente entdecken, neue Freunde finden, erste Ideen für die eigene Berufswahl entwickeln: Seit 2006 haben sich mit Ende der diesjährigen futOUR-Camps rund 1000 Mädchen und Jungen der 7. und 8. Klasse auf ihre Zukunft vorbereitet. In selbst gestalteten Projekten haben sie viel über sich und ihre Stärken herausgefunden, in Minipraktika in Berufe geschnuppert, sich in Unternehmensplanspielen und Bewerbungsgesprächen auf den Übergang Schule – Beruf vorbereitet.

 „Ich erkenn‘ meine Tochter gar nicht wieder, sie ist wie ausgewechselt, von Schüchternheit keine Spur mehr“, stellt eine Mutter fest. Ähnliches Feedback kommt auch von den anderen Eltern sowie Lehrkräften, die die Abschlusspräsentation der Projekte ihrer Kinder in den Camps in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin besucht haben. Damit die Sommercamps kein singuläres Ereignis bleiben, schließt sich eine Nachbegleitung mit Workshops und Betriebserkundungen an, bevor im nächsten Sommer das Alumnicamp futOUR+ startet.

 Immer noch finden zu viele Jugendliche keinen Ausbildungsplatz, während Betriebe keine Lehrlinge finden. „Wir können es uns nicht leisten, das Potenzial unserer Jugendlichen brachliegen zu lassen“, sagte Dirk Loßack, Staatssekretär im Bildungsministerium Schleswig-Holstein, bei seinem Campbesuch in Kappeln. „Mit futOUR haben die Jugendlichen einen Vorteil, denn sie haben sich schon mit Berufsorientierung befasst, bevor diese in Klasse 8 und 9 beginnt.“ Auch in Nordrhein-Westfalen ist futOUR auf die Landesstrategie abgestimmt. „Das Sommercamp futOUR unterstützt junge Menschen darin, ihre Stärken und Begabungen besser kennen zu lernen“, betonte Schulministerin Sylvia Löhrmann bei ihrem Besuch in Haltern am See. „Das mehrjährige Programm ist damit eine hervorragende Ergänzung zum landesweiten Übergangssystem ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘, mit dem wir alle Schülerinnen und Schüler aller Schulformen frühzeitig ab der 8. Klasse gezielt auf die Ausbildungs- und Berufswelt vorbereiten.“

Die Aussagen von Schülern, Eltern und Lehrern bestätigt die regelmäßige Evaluation: futOUR-Teilnehmer finden eher einen Ausbildungsplatz und streben einen guten bzw. höheren Schulabschluss an. futOUR wirkt lange nach. Unsere futOUR-Teilnehmer sprechen heute noch begeistert davon. Sie sind die ersten, die sich bewerben. Sie haben Selbstvertrauen. Sie stellen sich ihre Zukunft positiv vor“, beschreibt Jens Großpietsch, Rektor der Heinrich-von-Stephan-Oberschule, den Erfolg von futOUR.