25.09.2014 · Aktuelles

Poesie der Kultur.Forscher!

© DKJS

27 Schulen starten in die dritte Programmphase der Kultur.Forscher!. Zum Auftakt trafen sich Lehrer und Kulturpartner aus sechs Bundesländern in Berlin, um dort über Schulen als lernende Organisationen und gelungenen Forscher-Unterricht zu diskutieren.

Tänzerinnen und Tänzer wiesen den Weg zur Auftaktveranstaltung der Kultur.Forscher!-Schulen am 18. und 19. September 2014: In der Berliner Villa Elisabeth tanzten sie im Innenhof, im Foyer, im Treppenaufgang  und nahmen schließlich im Großen Saal Platz. Wer Ihnen gefolgt war, befand sich bereits dort, wo die Teilnehmenden an zwei Tagen gemeinsam Erfahrungen austauschen, sich kennenlernen, diskutieren und arbeiten würden. Dance Poetry nennen die Künstler ihre Performance, mit der sie sich tänzerisch einen Ort aneignen. Zu den Gästen zählten 90 Lehrkräfte, Kooperationspartner und Schulleitungen aller 27 Kultur.Forscher!-Schulen, Lutz Roschker, Partner der PwC-Stiftung, Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Autor Feridun Zaimoglu, der in einer stimmungsvollen Lesung am ersten Abend seine eigene Schulzeit zum literarischen Gegenstand machte.

Schule als Lernende Organisation

Dynamisch blieb es auch am zweiten Tag, als der Moderator und Trainer Andreas Leipelt für seinen Vortrag erst einmal den gesamten Saal umsetzte, um eine Diskussion in möglichst heterogenen Kleingruppen anzuregen. In seinem Vortrag und den anschließenden Diskussionsrunden ging es um ein Selbstverständnis von Schulen als lernende Organisationen: Wie kann Schule etwa das Teamlernen im Kollegium fördern? Welche Rolle spielt Dialog dabei? Wichtig ist vor allem die Erkenntnis, dass die Arbeit in Teams kein Selbstläufer ist, sondern gegenseitigen Respekt erfordert – und klare Regeln. Mit dem Blick auf die eigene Schule erstellten die regionalen Netzwerke anschließend einen Projektfahrplan mit den nächsten Schritten.

Zwischen neu und alt

Besonders spannend an der dritten Phase ist, dass sehr unterschiedliche Schulen gemeinsam daran arbeiten, Lernkultur langfristig zu verändern. Erfahrene Schulen, die zum Teil seit fünf Jahren Kultur.Forscher! sind, teilen ihre Erfahrungen mit dem forschenden Lernen. Neue Schulen mit viel Expertise in der inklusiven Bildung arbeiten zum Thema Vielfalt.  Welche Erwartungen verbinden die neuen Schulen mit ihrer Teilnahme am Programm? „Von Kultur.Forscher! erwarten wir, dass wir Teil eines Netzwerks mit Ideen werden. Die anderen Kultur.Forscher!-Schulen kennen wir noch überhaupt nicht. Auf deren Erfahrungen sind wir ganz besonders neugierig. Sicherlich können wir uns von ihnen inspirieren lassen“, erklärte eine Lehrerin der Realschule Plus Untermosel.

Was ist der wichtigste Rat, den eine Schule, die seit dem Programmbeginn 2009 bei Kultur.Forscher! dabei ist, an eine neue weitergeben kann? Eine Lehrerin der Frankfurter Anna-Schmidt-Schule verriet: „Grundsätzlich würde ich sagen: Man soll aus Fehlern lernen. Bei uns hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, sich beständige kulturelle Partner zu suchen. Bei unserer Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt ist es nicht immer einfach. Dort gibt es zehn bis zwölf Wechselausstellungen im Jahr und ehe wir mit unseren Kindern und Jugendlichen etwas erarbeitet haben, worauf wir aufbauen möchten, beginnt schon wieder die nächste Ausstellung. Dennoch ist die Zusammenarbeit sehr inspirierend. “  

Forschendes Lernen verankern

Denn darin waren sich alle Teilnehmer einig: Kooperationen mit außerschulischen Partnern sind anregend und setzen bei Schülern kreative Energien frei: „Das Spielen im Theater macht den Kindern und Jugendlichen Mut und es gibt ihnen Selbstvertrauen. Besonders wenn die Eltern zu den Vorstellungen kommen und ihre Kinder plötzlich mit einem ganz anderen Blick sehen. Da verändert sich etwas – auch für den Alltag“, berichtet ein Krefelder Kulturpartner. Deshalb lohnt es sich, den Kultur.Forscher!-Ansatz mit Kooperationen und dem forschenden Lernen in Lehrplänen und Köpfen zu verankern.

Dass Kultur.Forscher! noch viel mehr können als Zeitpläne schmieden, Erfahrungen austauschen und Ideen entwickeln, bewiesen alle noch einmal zum Abschluss: Angeleitet von Andreas Leipelt tanzten die Anwesenden einen mitreißenden Line Dance aus Schottland –  und holten so Schwung für die nächsten zwei Jahre Netzwerkarbeit.