24.06.2022 · Aktuelles / Berlin

Partizipative Praxis in Berliner Ganztagsschulen

© DKJS/ K. Zink

Eine gute Schule erkennt man auch an ihrer partizipativen Praxis. Die Teilhabe der gesamten Schulgemeinschaft an der Gestaltung des Schulalltags verbessert die Qualität und Akzeptanz und stärkt gleichzeitig das Demokratieverständnis, die demokratischen Kompetenzen und die Selbstwirksamkeit aller Beteiligten. Idealerweise ist die Schule dann ein demokratischer Ort, an dem Inklusion, Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung gelebt werden.

Mehr Raum zum Gestalten

Mit dem erweiterten zeitlichen Rahmen haben Ganztagsschulen mehr Möglichkeiten der Gestaltung demokratischer Strukturen, demokratiepädagogischer Bildungselemente und einer partizipativen Alltagspraxis. Kurz gesagt: Die Ganztagsschule ist ein Lebensort, an dem eine gelebte partizipative Praxis von besonderer Bedeutung ist.

Durch die Möglichkeit der Verzahnung verschiedener Bildungselemente zum Beispiel der politischen Bildung im Unterricht und anschlussfähiger demokratiebildender Formate, können Inhalte besser nachvollzogen und in das Selbstkonzept der Schüler:innen integriert werden. Schüler:innenvertretung und Klassenrat werden zudem im neuen Schulgesetz gestärkt und Schüler:innen bereits ab der ersten Jahrgangsstufe beteiligt.

Schulporträts geben Einblicke in partizipative Praxis

Das Themenmodul „Partizipative Praxis in Ganztagsschulen“ auf der Website der SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN nimmt Praxisbeispiele auf und bietet Pädagog:innen Anregungen, wie sie eine partizipative Praxis innerhalb ihrer Ganztagsschule weiter etablieren und systematisch stärken können.

 „Die Machtverhältnisse sind nicht gleich“ – Das Schulporträt der Nürtingen-Grundschule

Im Schulporträt der Nürtingen-Grundschule lässt sich nachvollziehen, welchen Weg diese Schule seit 2009 gegangen ist, um Partizipation im Schulalltag zu leben und dabei Rassismus und Diskriminierung aktiv und selbstbewusst entgegenzutreten. Ein Schwerpunkt liegt unter anderem darin, gemeinsam mit Kooperationspartner:innen Strukturen aufzubauen, die in unterschiedlichen Bereichen wirken: Bei der Entwicklung von Lernmaterialien, der Bearbeitung diskriminierender Vorfälle, der Arbeit mit Erziehungsberechtigten bis hin zu Fragen rund um den Schulbau.

„Die Kinder wissen, wie ihre optimalen Lernbedingungen aussehen“ – Das Schulporträt der Rosa-Parks-Grundschule

An der Rosa-Parks-Grundschule wird Partizipation großgeschrieben. Die Schule wurde im August 2012 als Fusion aus zwei Schulen gegründet und hat in den letzten Jahren immer mehr Formate gefunden, um die Schulgemeinschaft an der Grundschule einzubinden, wie zum Beispiel das Schüler:innenparlament. In ihrer Vision für das Jahr 2032 zeigt die Schule, wie aus Projekten und Initiativen eine Ganztagsschule wird, in der Schüler:innen jeden Tag mitgestalten. 

Die ausführlichen Porträts beider Schulen sind auf der Website der SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN nachzulesen. 

Die SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN (SAG) ist Teil des Unterstützungssystems für Berliner Schulen und berät Einzelschulen und die Bildungsverwaltung bei der qualitativen Weiterentwicklung der Ganztagsschule.