07.12.2017 · Aktuelles / Nordrhein-Westfalen

Neue Lernwerkstatt in Köln

Gruppenfoto von der Eröffnung

© dkjs/D. Schmitz

Eigene Fragen stellen, selbstständig nach Lösungswegen suchen und die Welt entdecken: So lernen die Schülerinnen und Schüler der bilingualen katholischen Grundschule Zugweg in Köln von nun an in ihrer neuen Lernwerkstatt. Bei der feierlichen Eröffnung am 1. Dezember konnten Kinder und Gäste die vielen Materialien und Werkzeuge gleich ausprobieren.

Die Lernwerkstatt wurde seit Juni 2017 mit Unterstützung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des Programms fliegen lernen konzipiert und gestaltet. Die Schule hat damit einen Raum geschaffen, in dem die Kinder naturwissenschaftliche Phänomene erforschen können. Susanne Schückens, Koordinatorin des Lernwerkstatt-Teams, sagte: „Betritt man die Lernwerkstatt während der Forscherzeit am Nachmittag, erlebt man eine erstaunliche Stille. Die Kinder sind absolut vertieft in ihre Nachforschungen, das ist einfach toll zu sehen. Die Lernwerkstatt eröffnet dem Kollegium und den Kindern einen neuen Lehr-Lern-Horizont, auf den wir alle sehr gespannt sind.“

Nach der offiziellen Eröffnung konnten Kinder und Gäste selbst forschen und experimentieren. Die kleinen Forscherinnen und Forscher wuselten durch den neu eingerichteten Raum, schnappten sich Papiere, Pappen und Kinderscheren und erzählten sich – nein, riefen sich – aufgeregt ihre Ideen zu. Die Aufgabe lautete: Jeder soll einen Bumerang bauen. Denn das erste Forscher-Thema in der neuen Lernwerkstatt heißt: Fliegen.

„Kann man auch mehrere Papiere nehmen und aufeinander kleben? Dann ist der Bumerang vielleicht stabiler!“, rief Alex. „Neee! Das wird dann zu schwer“, meinte Lina. Lehrerin Verena Brockhoff gab den entscheidenden Tipp: „Probiert es aus!“ Denn das ist die Idee der neuen Lernwerkstatt: Kein Frontalunterricht, nicht zu viel Hilfestellung von den Betreuern. Die Kinder dürfen und sollen selber tüfteln, Forschergeist entwickeln, Lösungen finden. Aber auch: sich eigene Fragen überlegen und die dann auch stellen.

Das Programm fliegen lernen unterstützt bereits seit elf Jahren Kitas und Grundschulen dabei, Lernwerkstätten aufzubauen und einzurichten. Das Unternehmen Boeing ist langjähriger Förderer des Programms. Dr. Michael Haidinger, President Boeing Deutschland, kam vor Ort mit den neugierigen Kindern ins Gespräch. „Wir wollen den Mut, Neues auszuprobieren, zu forschen und zu entdecken an junge Menschen weitergeben“, sagte Haidinger. Um das für die Kinder zu veranschaulichen, gab Haidinger ihnen ein Beispiel: „Habt ihr schon mal einen fliegenden Bus gesehen?“ Kopfschütteln. „Klar habt ihr das noch nicht, den gibt’s ja auch noch nicht. Den wird es aber irgendwann geben! Und um rauszufinden, wie das gehen kann, brauchen wir Euch, damit ihr das erforscht.“

Weitere Informationen rund um forschendes Lernen und konkrete Anregungen, um Lernwerkstätten aufzubauen und zu gestalten, finden Sie im Internet unter www.forschendes-lernen.net