07.11.2022 · Aktuelles / Berlin

Mehr als nur Hausaufgabenbetreuung

© DKJS/ A. Lemke

Das Programm Integrative Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt unterstützt in Gemeinschaftsunterkünften lebende, schulpflichtige Kinder und Jugendliche beim Lernen und Bearbeiten von Corona-bedingten Lernrückständen und bietet zusätzlich sozio-emotionale Begleitung an, auch für die Eltern und Sorgeberechtigten.

Zwei Tage, zwei Gemeinschaftsunterkünfte, zwei Reportagen

An zwei Septembertagen besuchten Programm-Mitarbeitende der DKJS gemeinsam mit einer Journalistin und einem Fotografen die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete der DRK Schöneberg-Wilmersdorf hilft gGmbH in Berlin-Spandau sowie die Gemeinschaftsunterkunft der Stephanus Stiftung in Berlin-Marzahn, um einen Einblick in den Alltag der dort lebenden Familien und die Wirksamkeit des Programms zu bekommen. Aus diesen Besuchen entstanden zwei anschauliche Reportagen, die die Eindrücke dieser Tage festhalten und die Notwendigkeit der Unterstützung deutlich aufzeigen.

Gesprächsrunden und Begleitung der Unterstützungsangebote

Neben Gesprächsrunden mit den Mitarbeitenden der Bildungsträger wortlaut Projekte und kiezküchen gmbh, den Heimleitenden, Pädagog:innen und Kindern und Jugendlichen sowie deren Sorgeberechtigten haben die Journalistin und der Fotograf die unterschiedlichen Unterstützungsangebote vom DKJS-Team an diesen Tagen begleitet. Ob Hausaufgabenhilfe, Begleitung beim Lernen, sportliche oder kreative Programmpunkte – die Angebote sind vielfältig, und die Kinder und Jugendlichen nehmen sie gerne an und profitieren davon.  

Professionelle Unterstützung weiterhin notwendig

Aus den Gesprächsrunden wurde schnell deutlich, dass auch weiterhin eine professionelle Unterstützung dringend benötigt wird, um die Lernrückstände der Kinder und Jugendlichen zeitnah aufzufangen, sie aktiv in ihrem Schulalltag und darüber hinaus zu begleiten und psychosozial zu stärken, denn all das können die Schulen nicht auffangen.

Corona als Auslöser

„Corona war der Auslöser für das Programm. Es ist aber sehr deutlich geworden, dass es grundsätzlich einen hohen Bedarf an Lernförderung in den Unterkünften für Geflüchtete gibt“, zieht Ylva Brehler-Wires, Programmleiterin bei der DKJS, Bilanz. „Im Oktober geht das Programm zu Ende“, sagt Brehler-Wires mit großem Bedauern. Schließlich habe sich gezeigt, dass die Bedarfe bei den Kindern und Jugendlichen in den Gemeinschaftsunterkünften groß seien, auch unabhängig von Corona. Nun müsse man sehen, wie das Erreichte fortgesetzt werden könne. „Die Kinder und Jugendlichen hier brauchen Förderung. Das können die Willkommensklassen alleine nicht bewältigen.“

Reportagen machen auf den Bedarf aufmerksam

Aus den Besuchen und den entstandenen Reportagen wird deutlich, dass in vielen Einrichtungen sehr enge pädagogische Beziehungen entstanden sind und das Angebot gut angenommen wird. Beide Gemeinschaftsunterkünfte signalisieren einen hohen Bedarf an den Unterstützungsmöglichkeiten. Die Nachfrage und das Potenzial sind hoch, denn es ist weitaus mehr als nur eine Hausaufgabenbetreuung. Nun stellt sich die Frage, wie die Kinder und Jugendlichen danach aufgefangen werden können. Wie kann das, was erreicht wurde, fortgeführt werden? Denn auch nach Corona, Lockdowns und einer Pandemie benötigen die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Sorgeberechtigten Begleitung: im Schulalltag, bei der sozialen Kompetenz oder den alltäglichen Herausforderungen, um gleiche Chancen wie andere Gleichaltrige zu haben.

Lesen Sie mehr in den dazu entstandenen Reportagen.

Integrative Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt ist ein Programm umgesetzt von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und gefördert von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin. Das wurde gemeinsam entwickelt von der DKJS, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten.