17.09.2019 · Aktuelles / Hamburg

Kinderarmut und Bildungschancen

© dkjs/ F. Scheffka

Der Kommunalberater Dr. Daniel März von der Transferagentur für Großstädte spricht in einem kurzen Video-Interview über die Zusammenhänge von Armutsgefährdung und Bildungsbenachteiligung.

Jeder vierte Minderjährige in Deutschland ist laut Bildungsbericht 2018 von mindestens einer sogenannten Armuts-Risikolage betroffen. Selten tritt ein Risikofaktor allein auf, meist wirken mehrere Faktoren gleichzeitig und verstärken sich gegenseitig. Dabei stehen Armutsgefährdung und Bildungsbenachteiligung in einem engen Zusammenhang. Dieser Umstand hat für den Bildungsweg und die Chancen von Kindern und Jugendlichen stark nachteilige Folgen. Wie kann dem entgegengewirkt werden? Welche kommunalen Ansätze zur Armutsbekämpfung gibt es? Dr. Daniel März erläutert den Ansatz einer kommunalen Armutsprävention. Dabei hilft eine gute Datengrundlage durch den Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement dabei, Angebote und Akteure zielorientiert zu steuern. Zudem sollte Bildung von Anfang an und ganzheitlich gedacht werden und sich nicht nur auf den schulischen Raum beschränken. Ein weiteres Thema ist die Frage, welchen Beitrag die Ganztagsschule leisten kann, um Armut zu überwinden.

Im Rahmen der „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement" unterstützt das Bundesministerium die Kommunen im Zeitraum von 2016 bis 2020 und hat die Mittel bereitgestellt, um Koordinatorinnen und Koordinatoren einzustellen.

Die Transferagentur für Großstädte berät große Städte zu anstehenden Veränderungsprozessen im kommunalen Bildungsmanagement, bietet Gelegenheit zum gezielten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Städte und unterstützt dabei, erprobte Lösungen umzusetzen. Im Rahmen des Großstadtnetzwerkes können Vertreter der Kommunen in Kommunalsalons, Fachtagungen, Coachings und Fortbildungsmaßnahmen an ihren spezifischen Fragestellungen arbeiten.