12.12.2017 · Aktuelles

Kein Raum für Qualität?

Vom 7. bis zum 8. Dezember, dem Tag der Bildung, traf sich das Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte im Hannoveraner Stadtteilzentrum Krokus, um zu diskutieren, wie Kommunen trotz Raumnot gute Bildungseinrichtungen schaffen können. 40 Teilnehmende aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft tauschten sich über diese Fragen aus: Wie können Kommunen eine Bildungsinfrastruktur schaffen, die bedarfsgerecht ist, die also immer heterogener werdenden Gruppen in den Blick nimmt, und neue pädagogische Arbeitsformen fördert? Und vor allem: Wie gelingt es, Planungssicherheit zu gewährleisten und nicht erst zu handeln, wenn es die Situation verlangt?


Die Städte Hannover, Nürnberg und Frankfurt am Main stellten vor, welche Lösungsansätze sie bereits entwickelt und erprobt haben: Ob Bildungsverbund, Übergangslösungen wie Mobilbauten oder eine geplante und integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung – Ansätze gibt es viele. Doch welche Strategie zu welcher Kommune passt, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Im Großstadtnetzwerk arbeiteten die Teilnehmenden an einem Ansatz für die eigene Stadt.


In seiner Keynote plädierte Prof. Dr. Jörg Ramseger von der Arbeitsstelle Bildungsforschung Primarstufe an der FU Berlin dafür, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: „Der Zweck des kommunalen Bauens muss sein, dass der Eigentümer etwas baut, in dem der Besitzer sich wohlfühlt. Gute Bildungseinrichtungen sind solche, auf die ihre Nutzerinnen und Nutzer stolz sind.“ Wichtig sei es, die Nutzerinnen und Nutzer bei der Planung einzubinden, gute Schülerprognosen und die Devise „form follows function“ – also in Funktionsflächen zu denken und nicht in der klassischen Flurschule. Prof. Ramseger arbeitete an „Berlin baut Bildung. Die Empfehlungen der Facharbeitsgruppe Schulraumqualität“ mit, in dem 70 Expertinnen und Experten ein neues Raumkonzept für die Schullandschaft in Berlin vorstellen.