13.05.2020 · Aktuelles

Junges Engagement geht neue Wege

© dkjs/ Sandrino Donnhauser

Wie kann junges Engagement aufrechterhalten und gefördert werden, wenn die Angebote nicht wie gewohnt umgesetzt werden können? Vor dieser Herausforderung stehen in Zeiten von Corona viele Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Bereich Jugendengagement. So nahmen am 6. Mai rund 60 Teilnehmende aus dem Bereich der pädagogischen Begleitung von Freiwilligendienst- leistenden und der Jugendarbeit am ersten „Digitalcafé junges Engagement“ teil.

Haupt- und Ehrenamtliche aus ganz Deutschland tauschten sich per Videokonferenz, unter der Moderation von Ana-Maria Stuth und dem Freiwilligendienstleistenden Ken Mertens von der DKJS, zu praxisrelevanten Fragen aus. Unterstützt wurden die beiden Moderierenden von Edda Laux, die durch die Leitung des sächsischen Programms Hoch vom Sofa! mit vielen Akteuren der Jugendbeteiligung sowie den Jugendlichen selbst vernetzt ist. Zudem gab Aniko Popella einen kurzen Input zur Jugendkonferenz #MISSION2038, die es jungen Menschen im Kohlerevier Lausitz ermöglicht, sich am Strukturwandel der Region zu beteiligen. Da auch diese Veranstaltung vorübergehend auf digitale Formate ausweichen muss, konnte Popella ihre bereits gesammelten Erfahrungen an die Teilnehmenden weitergeben. Wichtig bei der Durchführung von Online-Formaten sind unter anderem eine stringente Moderation, kleine Auflockerungen zwischendurch und ausreichende Pausen.

Neue Wege gehen

Die Teilnehmenden des Digitalcafés berichteten von einer Bandbreite an Tools und den Erfahrungen, die sie mit ihnen gemacht haben. Zudem wurde darüber diskutiert, wie junge Menschen dazu stehen, dass nun auch Erwachsene zu den gleichen digitalen Mitteln greifen.
In der Runde wurde auch deutlich, dass trotz der Einschränkung durch Corona, Jugendliche mithilfe der Jugendarbeit erreicht werden können – auch jene, die sich bis jetzt noch nicht freiwillig engagiert haben. „Durch die digitale Kommunikation werden jetzt auch Jugendliche erreicht, die sonst nicht so involviert sind“, meint eine Mitarbeiterin des Stadtjugendrings Hannover. So hat sich zum Beispiel ein digitaler Buchclub gegründet, in dem junge Menschen Texte teilen und besprechen.

Begleitung von Freiwilligendienstleistenden

Darüber hinaus gab es einen spannenden Einblick in die aktuelle Praxis der pädagogischen Begleitung von Jugendfreiwilligendienstleistenden. Auch hier kommen verschiedene digitale Tools zum Einsatz. Neben der individuellen Betreuung ging es vor allem um die Gestaltung von Seminaren. Viele Trägerinnen und Träger sind momentan in der Testphase und entwickeln neue Formate oder probieren diese bereits aus.

Ausblick auf weitere Themen

Im Rahmen des ersten „Digitalcafés junges Engagement“ wurden viele interessante Aspekte angeschnitten und diskutiert. Dennoch zeigte sich, dass es weitere Themen gibt, wie zum Beispiel die Förderung von Mädchen oder die technische Ausstattung benachteiligter junger Menschen, die es zu besprechen gilt. Daher werden weitere digitale Treffen zum Thema junges Engagement folgen, um so den Fachkräfteaustausch zu stärken und die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.