29.09.2022 · Aktuelles

Jugendprojekte in AUF!leben

© DKJS/A. Weiland

Während der Corona-Pandemie hat es sehr lange gedauert, bis die Politik wieder auch an die jungen Menschen dachte. Und noch länger, bis klar wurde: Wir müssen die Jugendlichen nicht nur berücksichtigen, sondern sie auch anhören. Genau hier setzen die Jugendprojekte des AUF!leben-Programms an. Sie werden nicht von Erwachsenen für Jugendliche konzipiert und umgesetzt, sondern von Jugendlichen selbst auf die Beine gestellt.

Wir versuchen, Jugendlichen direkte Beteiligung zu ermöglichen. Die Jugendlichen sollen selbst aktiv werden, sich direkt beteiligen, einmischen und eigenständig Projekte umsetzen können“, erklärt Edda Laux, Programmleiterin des Themenschwerpunkts Demokratie und Teilhabe in AUF!leben – Zukunft ist jetzt.

Diese direkte Beteiligung der Jugendlichen ist umso wichtiger, da sie mit dem ersten Lockdown gar nicht mehr möglich gewesen war.

Beratungstelefon für Jugendliche

Ab Ende 2021 konnten sich Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren mit ihren Projekt-Ideen bewerben und finanzielle Unterstützung für die Umsetzung ihrer Ideen aus dem Zukunftsfonds erhalten. Formale Voraussetzung für die Förderung: Sie brauchten einen Träger, der das Projekt mit ihnen umsetzt. Aber kaum ein Jugendlicher war ein Profi und es gab viele offene Fragen: Wie finde ich einen Träger für mein Projekt? Wie viel Geld benötigen wir für das, was wir vorhaben? Wie genau stelle ich eigentlich so einen Antrag? Um Jugendlichen bei Fragen wie diesen zur Seite zu stehen, hat das AUF!leben-Team ein Beratungstelefon ins Leben gerufen.

Die Berater:innen hatten ein ganz anderes Ohr für die Ideen und Anliegen der Jugendlichen. Da saßen keine älteren Menschen und erklärten Jugendlichen, wie die Welt funktioniert, sondern die Beratung fand peer-to-peer statt“, so Edda Laux, „... da ist einfach eine größere Nähe da – vom Alter und Erfahrungshintergrund her. Das erst macht einen Austausch auf Augenhöhe möglich.

Verstehen, was Jugendliche wollen und brauchen

Wichtig bei der Beratung war, dass die Berater:innen gut erreichbar waren, dass sie sich genug Zeit nahmen und genau zuhörten, so dass sie die Anliegen auch wirklich verstanden. Nur so konnten sie auch die richtige Beratungsleistung erbringen. Sie brauchten Geduld, eine klare Haltung und das Vermögen, komplexe Sachverhalte und Behördendeutsch so zu erklären, dass Jugendliche es richtig verstehen. 

Mehr als 100 Jugendprojekte erhielten eine Förderung. Größere Jugendprojekten stellte das Programm AUF!leben zudem eine pädagogische Begleitung zur Verfügung.

Eine Jugendprojektbegleitung erhielt etwa das YoungVision-Sommercamp. Hier kamen junge Menschen zusammen, um gemeinsam den Folgen der coronabedingten Isolation zu begegnen. Oder ein größeres Projekt in Sachsen-Anhalt, bei dem Jugendliche ihren Ort gemeinsam mit der Gemeinde kinder- und jugendfreundlicher gestaltet haben. „Wenn die Jugendlichen mit anderen Institutionen – zum Beispiel mit der Gemeinde – zusammenarbeiten und unterschiedliche Interessen moderiert werden müssen, können Jugendliche ohne Unterstützung an ihre Grenzen kommen“, erklärt Edda Laux. 

Jugendliche wollen sich einbringen

Nur wenn Jugendliche die Erfahrung machen, dass sie ein Teil der Gesellschaft sind, wollen sie das auch sein und bringen sich ein. Davon lebt eine Demokratie. „Wer sich schon jung einmischt, engagiert sich auch später“, sagt Edda Laux, „... wenn Jugendliche erleben, dass sie eine Stimme haben, ihre Interessen tatsächlich gehört werden und sie am Ende sogar Erfolg haben, ist das eine großartige Motivation, um ein positives Demokratieverständnis zu entwickeln.

Eine längere Version des Artikels gibt es hier auf der Website von AUF!lebenhttps://www.auf-leben.org/wissen/demokratiebildung-und-teilhabe/jugendprojekte-mischen-mit/ 

AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.