14.01.2019 · Aktuelles / Sachsen

Jugendliche zu Beteiligung befragt

© DKJS

Die Jugendbefragung  im Rahmen von von Stark im Land – Lebensräume gemeinsam gestalten zeigt eine Reihe von Zusammenhängen:

Beteiligung als „Kitt“ und Verbindung zur Kommune 

Je aktiver die Jugendlichen am Gemeindeleben der Kommune beteiligt sind, desto 

  • glücklicher sind sie in der Kommune. 
  • besser bewerten sie die Angebote für Jugendliche. 
  • eher haben sie den Eindruck, dass der Gemeinde die Zukunft der Jugendlichen wichtig ist. 
  • mehr Zusammenhalt und Unterstützung nehmen sie in der Kommune wahr. 
  • haben sie das Gefühl in Entscheidungen der Kommune einbezogen zu sein. 
  • besser fühlen sie sich über Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Gemeinde informiert.

Beteiligung – was steckt hinter dem Wort?

Beteiligung bedeutet für 41 Prozent der Jugendlichen, an etwas teilzunehmen. Mehr als ein Drittel versteht Beteiligung als aktive Gestaltung. Und warum ist Jugendbeteiligung in der Kommune notwendig? Den Jugendlichen ist es wichtig, gehört zu werden, mitzuwirken und mitbestimmen zu können. Sie wünschen sich eine jugendorientiertere Politik, die ihre Interessen aufgreift und vertritt.

Nach Ansicht der Befragten ist Beteiligung wichtig, damit Freizeitangebote vor Ort verbessert werden, Jugendliche sich in ihrem Heimatort wohl und sich mit diesem verbunden fühlen und Jugendliche ein Interesse an einer positiven Zukunft des Ortes bzw. der Region haben. Zudem helfe Beteiligung dabei, Missstände zu beheben und Veränderungen zu erreichen.

Knapp 85 Prozent der Jugendlichen sind glücklich darüber, in ihrer Kommune zu wohnen. Dennoch kommt für knapp ein Drittel ein Wegzug in Frage. Vor allem Jugendliche im Alter von 17 bis 19 Jahre stellen sich die Frage nach „Weggehen“ oder „Bleiben“.

Mitbestimmung spielt große Rolle

Ein Viertel der Befragten bewertet die Angebote für junge Leute in ihrer Kommune als positiv. Die Möglichkeiten, sich aktiv an Entscheidungen innerhalb der Gemeinde zu beteiligen, schätzt nur jeder siebte Jugendliche positiv ein. Jeder fünfte Befragte war im Befragungszeitraum aktiv am Gemeindeleben beteiligt, jeder Dritte beteiligt sich nach eigenen Angaben gar nicht. Die deutliche Mehrheit wünscht sich mehr Möglichkeiten aktiver Beteiligung.

Gefragt nach den Themen, bei denen ihnen Mitbestimmung wichtig ist, nennen die Jugendlichen vor allem Freizeitgestaltung, Jugendzentren, Vereine, Schule, Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) und öffentliche Plätze. Selbst bei Entscheidungen mitzuwirken, können sich die Jugendlichen im Bereich der Freizeitgestaltung, des Umwelt- oder Tierschutzes oder dem Thema ÖPNV vorstellen.

So wird die Jugendbefragung genutzt

Insgesamt befragte die DKJS alle Jugendlichen zwischen 11 und 22 Jahren in den drei sächsischen Gemeinden Bannewitz, Oybin und Roßwein. 285 Fragebögen konnten im Anschluss ausgewertet werden. Die Kommunen wollen eine Leitlinie zur Kinder- und Jugendbeteiligung entwickeln und so eine starke Kultur des Miteinanders zwischen Jugendlichen und Erwachsenen im Gemeinwesen etablieren. Die Ergebnisse wurden in den Gemeinden diskutiert und flossen in die Programmpraxis von Stark im Land sowie in die Leitlinien ein, die in den kommenden Monaten durch die jeweiligen Gemeinderäte ratifiziert werden. 

Aber auch darüber hinaus gibt die Jugendbefragung gibt Antworten, die Förderer von Jugendbeteiligung und lokale Akteure für die Weiterentwicklung von Beteiligung in kommunalen Strukturen nutzen können.Wenn Sie an weiteren Informationen zur Jugendbefragung interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die Programmleiterin. edda.laux[at]dkjs.de

 

Stark im Land – Lebensräume gemeinsam gestalten ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Kooperation mit dem Sächsischen Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz.