24.10.2023 · Aktuelles / Thüringen

Jugendliche gestalten ihre Zukunft

© DKJS/W. Schubert

Inmitten der Wälder von Finsterbergen versammelten sich 30 Jugendliche aus zwei 9. Klassen der Montessorischule Jena und der Thomas-Müntzer-Schule Mühlhausen für die „Wir unternehmen was“-Woche. Das Ziel: Herausforderungen in der eigenen Schule und Kommune erkennen, kreative Lösungen entwickeln und in Kontakt kommen mit Unternehmer:innen aus der Region. Vier Tage lang verwandelt sich der Waldhof Finsterbergen in einen kreativen Schmelztiegel, in dem innovative Ideen und unternehmerischer Geist auf Thüringer Natur treffen.

Problemlösekompetenz und Design Thinking

Das Herzstück der „Wir unternehmen was“-Woche ist die Methode des „Design Thinking“, die Kreativität und Struktur vereint und die Schüler:innen die ganze Woche über mehrere Workshops hinweg begleitet. Die Jugendlichen verwandeln ihre ausgewählten Herausforderungen in Prototypen – greifbare Modelle ihrer Lösungen – und werden dabei vom Team des Programms ThEx Young Entrepreneurs fachlich unterstützt. Einen Tag vor der Abschlusspräsentation haben die Jugendlichen die Gelegenheit, ihre Projektideen mit Gründungsberater:innen von ThEx Enterprise zu besprechen. 

Marco Feiler, Lehrkraft an der Montessorischule Jena, ist mit den Jugendlichen der Schüler:innenfirma Monte Company hier: „Mein ursprünglicher Gedanke, mit meinen Schülern hierher zu fahren, war der Ansatz der Problemlösestrategieentwicklung. Weil wir ganz oft vor irgendwelchen Problemen stehen und dann überlegen, wie können wir das Problem angehen und lösen und da ist dieses Design Thinking ganz spannend einfach für die Schüler, um mal zu gucken: Wie können wir für Probleme, die wir uns selber stellen, die wir finden oder die uns angetragen werden, entsprechend eine Lösungsstrategie entwickeln.

Unternehmerische Vorbilder hautnah

Neben den Workshops haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, die beiden Thüringer Unternehmer:innen Christoph Rennebeck und Bettina Kristin Petrasch und ihre Gründungsgeschichten kennenzulernen. Was das für die Schüler:innen bedeutet? Nicht nur einen Einblick in die Welt der Wirtschaft, sondern auch echte Erfolgs- und Stolpergeschichten, die nicht so schnell vergessen werden. „Ich wollte schon als kleines Kind selbstständig sein und jetzt seh‘ ich halt die Leute, die wirklich selbstständig sind und es im Leben geschafft haben“, sagt der 16-jährige Amir. „So wie ein Idol halt – so will ich auch werden.

Freudige Nervosität beim Abschlusspitch

Freitagmittag ist es so weit: Die Jugendlichen pitchen vor einer kleinen Jury und ihren Mitstreiter:innen stolz ihre Ergebnisse. In diesem Augenblick werden nicht nur Ideen präsentiert, sondern auch Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen. Die jungen Teilnehmenden teilen ihre Teamergebnisse leidenschaftlich, zeigen ihre kreativen Prototypen und erklären, wie sie die Zukunft ihrer Schule oder Gemeinde verbessern wollen.

Die Ideen der Schüler:innen sind vielfältig und reichen u. a. von einer Ferienjob-App für Jugendliche in ländlichen Regionen über eine Entspannungsbox als Einschlafhilfe bis hin zu einem Reintegrationsprojekt für Kleinkriminelle.
Nach den aufregenden, aber erfolgreichen Pitches und hilfreichem Feedback von der Jury sind alle sichtlich erleichtert und fassen stolz ihre Eindrücke zusammen: „Wir haben hier erfahren, wie viele Wege es gibt, selbstständig zu sein und was da alles dazugehört“, so der 15-Jährige Moritz. Amir ergänzt: „Wegen dem Camp trau‘ ich mich jetzt auch mal auf ‘ne Bühne zu gehen.“ „Ich fand die Woche generell sehr cool, weil sie sich halt sehr unterschieden hat von Schule und weil uns Schritt für Schritt erklärt wurde, wie man ein Marketing oder Business aufbauen würde“, resümiert die 15-jährige Mathilda. 

In nur wenigen Tagen wurden Ideen geteilt und gemeinschaftlich in die Tat umgesetzt, Zukunftskompetenzen trainiert und vor allem der Mut entwickelt, diese Ideen zu leben und damit die (eigene) Welt und Zukunft zu gestalten! 

ThEx Young Entrepreneurs wird kofinanziert durch die Europäische Union und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.