Jugendengagement: Bundestagsausschuss diskutiert DKJS-Ergebnisse

„Mich fragt ja keiner!“ – Jugendliche wollen sich gerne engagieren, aber es fehlen ihnen die entsprechenden Informationen und die aktuellen Rahmenbedingungen sind nicht ideal. Wie sich das ändern lässt, hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Programm u_count herausgefunden. Die Ergebnisse stellte Ana-Maria Stuth, Abteilungsleitung für Engagement der DKJS am 23. März 2021 im Bundestag vor.  

Die Abgeordneten zeigten großes Interesse und vertieften insbesondere, 

• wie junge Menschen noch stärker über Engagement informiert werden können 
• wie Schule als Informationsort gut genutzt werden kann 
• wie Ganztagsschule und externe Akteure mehr kooperieren können, um Engagement zu ermöglichen 
• welche Möglichkeiten der Ansprache die sozialen Medien bieten  
• wie die Anerkennung von jungem Engagement verbessert werden kann und welche Rolle dabei Ehrenamtsausweise spielen können 
• wie Vereine oder Verbände sich auf das veränderte Engagementverhalten junger Menschen einstellen müssen 

Denn Jugendliche engagieren sich vermehrt interessenorientiert und punktuell, weniger in Vereinen oder Verbänden. Diesen Trend müsse die Gesellschaft entsprechend aufgreifen und flexibles Engagement ermöglichen. Außerdem: „Es braucht Modellprojekte, um auch die Gruppen zu erreichen, die bisher zu wenig im Engagement vertreten sind“, sagte Ana-Maria Stuth, DKJS. 

Da das Programm u_count von Bundesjugendministerium (BMFSFJ) gefördert wurde, nahm auch Ute Kortländer an der Sitzung teil. Sie stellte dar, wie das Ministerium mit den Programmergebnissen inzwischen weitergearbeitet hat. Ein Beispiel ist die Websitewww.fuer-freiwillige.de, die zentral über die Vergünstigungen für Freiwilligendienstleistende informiert. Zudem werden weitere Projekte von Freiwilligendienstträgern gefördert, etwa die Schulung von jungen Ehrenamtlichen, die dann als Botschafter:innen unter anderem an Schulen über Engagement und Freiwilligendienste informieren. Die Sitzung des Ausschusses Bürgerschaftliches Engagement war öffentlich und kann in der Mediathek des Bundestages abgerufen werden.

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) hat im BMFSFJ-geförderten Projekt u_count - gemeinsam Gesellschaft gestalten in der Zeit von Juni bis 0ktober 2019 in bundesweit 14 Jugendhearings und ca. 45 regionalen Zukunftswerkstätten insgesamt 1.187 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren zu ihren Erfahrungen, Wünschen und Erwartungen im Hinblick auf freiwilliges Engagement und Freiwilligendienste befragt. Im Abschlussbericht werden die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse junger Menschen im Hinblick auf Freiwilligendienste und freiwilliges Engagement systematisch aufbereitet.