01.06.2022 · Aktuelles

Internationaler Kindertag: Auch Kinder haben Rechte

© dkjs/P. Chiussi

Heute ist Internationaler Kindertag – Die DKJS nimmt diesen Tag zum Anlass, um besonders auf das Thema Kinderrechte aufmerksam zu machen. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen ein Recht auf umfassende Bildung erhalten und ihnen faire Bildung ermöglicht wird – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrem sozialen Status oder ihren individuellen Besonderheiten. Vor dem Hintergrund eines gegenwärtigen Krieges in Europa ist das aktuell umso wichtiger.

Auch Kinder haben Rechte – gerade in Kriegszeiten! 

Der Krieg in der Ukraine lässt im Moment vieles in Vergessenheit geraten. Die DKJS erinnert an die UN-Kinderrechtskonvention, die vor mehr als 30 Jahren am 2. September 1990 in Kraft trat. Durch den Krieg in der Ukraine stehen gerade die Kinderrechte auf das Leben und Entwicklung (Artikel 6) sowie auf den Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung (Artikel 19) im Mittelpunkt. 

„Als Stiftung, die sich seit 27 Jahren für chancengerechte Bildung und ein gutes Aufwachsen einsetzt, liegen uns die Kinderrechte und ganz besonders die Rechte auf Bildung, Schule und Berufsausbildung am Herzen (Artikel 28 und Artikel 29). Darum tun wir in diesen Zeiten alles dafür, dass ukrainische Kinder und Jugendliche, die bei uns Schutz suchen, hier und jetzt von ihrem Recht auf Bildung Gebrauch machen können.“ Frank Hinte, Geschäftsführer der DKJS. 

Kinderrecht auf erfüllte Bildungsbiografien

Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, sich individuell nach seinen Wünschen, Interessen und Neigungen entfalten zu können: Bildung ist von daher umfassend zu verstehen und sollte immer von den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder ausgehen. Die frühkindliche Bildung im Kindergarten- und Vorschulalter, Demokratie und Teilhabe, Zukunftskompetenzen inklusive digitaler Bildung sind daher Schwerpunktthemen der DKJS und markieren die große Bedeutung eines zeitgemäßen, funktionierenden Bildungssystems.

Kulturelle Bildung als wichtiger Faktor für Persönlichkeitsentwicklung und Teilhabe 

Warum brauchen Kinder kulturelle Bildung – gerade jetzt? Wie lässt sich kulturelle Bildung in den Alltag integrieren? Und wie können wir das kulturelle Erleben von Kindern gut begleiten? Das erfahren Sie in unserem Wissensbeitrag, in dem wir die Ergebnisse aus einem politischen Gespräch und einem Praxisgespräch für Sie aufbereitet haben. In den zwei spannenden Runden beschäftigen sich Politiker:innen, Vertreter:innen aus Kunst und Kultur und pädagogische Fachkräfte aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema Kinderrecht auf kulturelle Bildung.

AUF!leben stärkt die Kinderrechte 

Gemeinsam Musik machen, Sport treiben, aber auch Diskussionsforen zur sozialen Zukunft in Großstädten, Achtsamkeitskurse für Lehrkräfte an Schulen und ihre Klassen, die Entwicklung virtueller Kommunikationskanäle für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen – über das Programm AUF!leben wurde seit dem Sommer 2021 vielseitig auf die Folgen der Krise einer globalen Pandemie reagiert. Denn Krisen gefährden Kinderrechte, wie der Krieg in der Ukraine es aktuell zeigt.

Ein ganz konkretes AUF!leben-Projektbeispiel ist die Arbeit von helpando.org: einer digitalen Ombudstelle für Kinderrechte. Seit mehreren Jahren berät und begleitet die Ombudsstelle der KRF KinderRechteForum gGmbH in Köln junge Menschen und ihr Umfeld. In der Pandemie hat sich der Bedarf allein dort mehr als verdreifacht. Mit Mitteln aus AUF!leben hat die Informations-, Anlauf- und Beschwerdestelle ihre digitale Erreichbarkeit ausgebaut und ist über helpando.org nun bundesweit erreichbar. Über die Plattform können sich alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland niedrigschwellig an die Ombudsstelle wenden – telefonisch, mit einer Nachricht, im Chat oder per WhatsApp.

Die Meinung der Kinder zählt

Am Kindertag lädt die DKJS zusammen mit Susann Rüthrich, der Kinder- und Jugendbeauftragte in Sachsen und dem Kinder- und Jugendrings KJR Sachsen Schüler:innen aus dem Landkreis Görlitz zu einer Kinderkonferenz ein. In Workshops tragen die Kinder und Jugendlichen aus allen Klassenstufen ihre in den letzten Wochen diskutierten und gesammelten Vorstellungen und Wünsche zur Gestaltung ihrer Heimatregion zusammen und entwickeln gemeinsam Forderungen. Denn der aktuelle Strukturwandel in den Braunkohlerevieren kann nur gelingen, wenn junge Menschen aktiv eingebunden und ihre Vorschläge auch angemessen berücksichtigt werden. Ein Konzert in der Aula der Oberschule ist der feierliche Abschluss der Konferenz. 

AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.