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Interaktiver Austausch mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus

© DKJS/C. Kadatz

Gestern gab Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei einem öffentlichen Termin mit einer Jugendgruppe der Deutschen Gehörlosen-Jugend sowie Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, aktuelle Einblicke in Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit. Junge Leute waren begleitend dazu eingeladen, den Austausch per interaktivem Livestream zu verfolgen, nahmen an Umfragen zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung teil und konnten eigene Fragen stellen. 

Überwältigendes Interesse am Zukunftspaket

Der Andrang ist überwältigend: Seit Antragsstart haben sich für Das Zukunftspaket über 780 Jugendgruppen direkt beraten lassen. Mit dabei sind bundesweit schon jetzt zahlreiche Jugendgruppen, fast 130 Kommunen und über 300 Vereine und Organisationen, die ihre Beteiligungsstrukturen für junge Menschen ausbauen und gemeinsam mit ihnen Angebote vor Ort schaffen.

„Beteiligung bedeutet, dass man tatsächlich mitmischen kann. […] Das Zukunftspaket richtet sich direkt an Kinder und Jugendliche, weil wir möchten, dass sie sich beteiligen können – dass ihr euch einbringt, dass ihr euch einmischt: das ermöglicht dieses Programm – stellt einfach Anträge!“
Lisa Paus, Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend

Projekte zu Tauben-Jugendpolitik und Jugend-Gebärdensprache

Die Ministerin tauschte sich mit der Jugendgruppe der Deutschen Gehörlosen-Jugend e.V., moderiert von deren Referenten Robert Jasko, in einer engagierten Runde auch zu Beteiligungsmöglichkeiten in der Gesellschaft aus – insbesondere was die Bedarfe von tauben jungen Menschen angeht. 

Im Rahmen des Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit plant die Deutsche Gehörlosen-Jugend ab Mai eine Aufklärungskampagne zur Tauben-Jugendpolitik und Jugend-Gebärdensprache sowie flankierende Veranstaltungen. Mit ihren Projektideen hatte sich der Verein erfolgreich für die Projektmittel und Begleitangebote des Zukunftspakets beworben. Der gestrige Termin brachte die Jugendlichen erstmals für ihre Vorhaben zusammen und diente als Auftakt der geförderten Projekte.

Was sich die Jugendlichen der Deutschen Gehörlosen-Jugend vom Zukunftspaket erhoffen, wird in folgenden Statements deutlich: 

„Unser Ziel ist es, nach der Corona-Pandemie das Zusammentreffen junger tauber Menschen zu ermöglichen und durch aktive Planung und Organisation von Veranstaltungen sowie den damit verbundenen Lernprozess und Netzwerkausbau unsere Zukunft selbst zu gestalten. […] Wir freuen uns sehr, dass wir durch Das Zukunftspaket bei unserem Engagement unterstützt werden.“ 
Robert Jasko, Referent für eigenständige Jugendpolitik und Partizipation bei der Deutschen Gehörlosen-Jugend

„Das Zukunftspaket hat ja die Möglichkeit, Jugendlichen auch eine Stimme zu geben. […] Dass wir empowert werden, dass Jugendliche nach vorne treten und sich zeigen, sichtbar machen und eben ihre Themen auch in die Öffentlichkeit bringen. Und wir sind total froh über die Unterstützung, das ist eine ganz großartige Chance, gerade für taube Jugendliche, sich zu zeigen. Die Jugendpolitik ist ja sehr stark, aber gerade in Gebärdensprache fehlt sie ganz oft und deswegen ist es wichtig, dass eben auch taube Jugendliche partizipativ dabei sind und über ihre Themen mitbestimmen können.“ 
Daniel Beilborn, Mitglied des Bundesjugendvorstands bei der Deutschen Gehörlosen-Jugend

„Ich freue mich am meisten, dass wir mit dem Projekt taube junge Leute politisch partizipieren lassen können und auch die Möglichkeit haben, Gebärdensprache sichtbar zu machen, also Minderheitensprache. Auch Audismus und Hearing Privilege sind wichtige Themen, wo die Gesellschaft auch noch viel mehr informiert werden muss und wo die Strukturen noch gar nicht so sind, dass wir das eigentlich voranbringen können. Anerkennung und auch Sichtbarkeit sind für mich ganz wichtig und durch das Projekt glaube ich, wird es einen sehr starken Impact haben, was mich sehr freut.“ 
Dana Cermane, Leitung der Referatsgruppe „Queer“ bei der Deutschen Gehörlosen-Jugend

Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).


Highlights aus dem Live-Stream mit Ministerin Lisa Paus und der Deutschen Gehörlosen-Jugend