19.12.2017 · Aktuelles

Integration in ländlichen Räumen

vier Menschen lehnen sich zueinander und hören sich gegenseitig zu.

© dkjs/S. Donnhauser

Aktuell leben in Deutschland so viele geflüchtete junge Menschen in ländlichen Räumen wie nie zuvor. Die Diskussion um die Zukunft der ländlichen Räume wird daher vermehrt auch mit der Integration geflüchteter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener verknüpft: Welche Bedingungen bieten die ländlichen Räume ihnen, um anzukommen und teilzuhaben? Wie ist es Landkreisen gelungen, jungen Geflüchteten Perspektiven zu eröffnen und sie zu halten? Bietet ihre Zuwanderung den ländlichen Räumen eine Antwort auf Herausforderungen wie den demografischen Wandel?

Das 4. Transferforum im Programm Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge widmete sich dem Thema „Ländliche Räume als Orte der Integration junger Geflüchteter“. Im Zentrum der Veranstaltung standen fünf Themen: dezentrales und gemeinschaftliches Wohnen, Vereine als Orte der Integration, die Ausübung des Islams, Wege in Ausbildung sowie gute Verwaltung. Zu jedem Thema gab es einen Themenraum mit Fachvorträgen, gute Beispielen aus der Praxis und Zeit für den Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Keynote von Oliver Junk, Oberbürgermeister der Stadt Goslar. Herr Junk sprach sich Ende 2014 für eine verstärkte Aufnahme von Geflüchteten in ländlichen Räumen aus und hob die positiven Auswirkungen für die Integration und die ländliche Demografie hervor. Beim Transferforum berichtete er, wie sich die Situation in Goslar seitdem entwickelt hat.

Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierte Timon Perabo, Leiter des Servicebüros Magdeburg von Willkommen bei Freunden die Kernergebnisse des Transferforums mit Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Sie hob die Vorteile der ländlichen Räume hervor, machte aber auch darauf aufmerksam, dass die Integration Geflüchteter in ländlichen Räumen nur dann gelingen kann, wenn die Stärkung der ländlichen Räume insgesamt gewährleistet ist.

Die Dokumentation des Transferforums steht nun online zur Verfügung. Sie beinhaltet eine Reportage, ein Thesenpapier mit den Thesen aus Themenräumen, fotografische Eindrücke sowie ausführliche Informationen und Präsentationen der Themenräume:  www.willkommen-bei-freunden.de/programm/transferforum/transferforum-integration-junger-gefluechteter-in-laendlichen-raeumen/


Das Transferforum fand im Rahmen von Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge, dem gemeinsamen Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt. Ziel ist es, vor Ort Bündnisse aus engagierten Menschen der Kommunalverwaltung, freien Trägen und der Zivilgesellschaft zu stärken und neue zu etablieren.