Ideenlabs für Nachhaltigkeitsexpert:innen von morgen

In der Kölner wohngemeinschaft  füllen sich die Räume des ersten Stocks. Die 17 Substainable Development Goals (SDGs) warten in Form von Sitzwürfeln  auf die neun Schüler:innenfirmen, die sich hier gleich zum Ideenlab begegnen. Der Tag hält zwei Arbeitsphasen mit Nachhaltigkeits-Expert:innen von goals connect und unserem Netzwerkpartner ConAction bereit. Alle Teilnehmenden verbindet eine Fragestellung: Wie kann das wirtschaftliche Handeln der eigenen Schüler:innenfirma einen Beitrag zur Umsetzung der 17 SDGs leisten? 

Mit Tourkoffer und vielen guten Ideen im Gepäck 

Die meisten betreiben bereits seit Jahren gut laufende Kioske oder Kaffee-Trucks und versorgen sich teilweise aus dem eigenen Schulgarten. So sind auch die „Blauen Engel“ aus Neuss seit über 15 Jahren eine erfolgreiche Schüler:innenfirma. Sie verkaufen u.a. Schulmaterialien aus Recyclingmaterial. Auch das Berufskolleg an der Lindenstraße ist seit über 12 Jahren erfolgreich, unter anderem mit einem Kaffee-Tresen. Dieser Tresen ist besonders robust und somit nachhaltig. Er stammt vom gleichen Hersteller wie die Tourkoffer und -boxen von BAP, der über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus bekannten Kölschrockband. „Beim Transport haben wir nie Angst um den Tresen, sondern um die Wände und Fahrstühle drumherum“, so Geschäftsführer Michael Brand. Im Ideenlab geht es nun darum, eines oder mehrere Nachhaltigkeitsziele mit der eigenen Arbeit ins Visier zu nehmen. „Wir möchten eine Spülmaschine beantragen, sodass wir wiederverwertbare Becher nutzen und säubern können“, so Michael Brandt. 

Gemeinsam nächste Schritte planen 

Auch der Schulkiosk ARS aus Köln reiht sich in die Riege der erfolgreichen Schüler:innenfirmen ein. Die Schülerin Veronika Andonovska meldete sie offiziell im März 2022 an. Der Kiosk bewirtet mittlerweile täglich nicht nur bis zu 15 Lehrkräfte und 60 Schüler:innen der Abendrealschule. Er versorgt auch externe Veranstaltungen. „Einige Mitarbeitende sagen, sie möchten so etwas wie bei uns später beruflich machen. Wir inspirieren uns gegenseitig“, meint Veronika und ergänzt auf die Frage nach dem nächsten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: „Wir benötigen gescheite Mülleimer, mit denen wir gut trennen können“. 

Bereichernder Austausch über alle Schulformen hinweg 

Viele Schüler:innenfirmen sind sehr weit mit ihrem Projekt – auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit. „Wir sind begeistert davon, mit welchem Elan und Einsatz die Schüler:innen unterwegs sind. Was uns besonders beeindruckt, ist, dass wenn wir die Schüler:innen zusammenführen, wir nie merken, ob das eine Schüler:innenfirma einer Hauptschule, einer Förderschule, eines Gymnasiums oder sogar eines Berufskollegs mit jungen Erwachsenen ist“, so Peter Franke von ConAction e.V.

„Durch die Interaktion mit anderen Schulen kommen neue Ideen“, fasst eine Teilnehmerin das Ideenlabs in Köln schlussendlich zusammen. Wir sind gespannt auf die nun folgenden Anträge im Zeichen der 17 Nachhaltigkeitsziele. Nach der Station in Köln, machten die Ideenlabs noch am 21. September in Weimar und am 26. September in Lüneburg Halt, wo sie vorerst ihren Abschluss fanden.

Ideenlabs- Schüler:innefirmen für morgen ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR). Die Workshops werden in Kooperation mit dem Netzwerk von Startup Zukunft! umgesetzt. In ganztägigen Workshops lernen die Teilnehmer:innen, wie sie ihre Schüler:innenfirma nachhaltiger gestalten können. Am Ende kann ein umsetzbares Projekt stehen, mit dem sich die Schüler:innen für eine finanzielle Förderung des Programms youstartN der Stiftung Bildung, aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), qualifizieren. Bis zum 30. Oktober 2023 können bis zu 1.000 Euro pro Projekt für Nachhaltigkeitsvorhaben in Schüler:innenfirmen beantragt werden.