25.04.2014 · Aktuelles / Rheinland-Pfalz

„Ich höre Jungen heute anders zu"

Zwei Jungs beim Spielen im Wald.

© DKJS/ R. Herschel

Was brauchen Jungen, um besser lernen zu können? Mit dieser Frage beschäftigten sich Kitas und Schulen im DKJS-Programm Junge Junge. Nach drei Jahren endet das Programm nun. Die sieben wichtigsten Erkenntisse wurden jedoch in einem Lesson Learnend zusammengefasst.

Ein Jungen-Raum mit Schaumstoffschwertern, eine Werkstatt mit Hammer und Säge in der Kita und eine Musikpause, in der 150 Grundschulkinder gemeinsam hüpfen, tanzen und springen: Dies sind einige der vielen Angebote, die im Rahmen von Junge Junge geschaffen wurden. An sechs Standorten in der Region Trier unterstützte die DKJS Pädagoginnen und Pädagogen dabei, jungengerechte Bildungsangebote zu entwickeln und die eigene pädagogische Arbeit kritisch zu hinterfragen. Entstanden ist so während dieser Zeit unter anderem ein Faltblatt, das in sieben Punkten die wichtigsten Aspekte der Jungenförderung in Kitas und Schulen zusammenfasst. Es soll auch anderen Kitas und Schulen helfen, die Jungen in ihren Einrichtungen in den Blick zu nehmen, und zum Weiterdenken anregen.

„Ich höre den Jungs heute anders zu und mache klarere Ansagen, die viele Jungs besser erreichen", sagt etwa eine Grundschullehrerin beim gemeinsamen Treffen der Junge Junge-Einrichtungen zum Programmabschluss. „Jungs dürfen Jungs bleiben! Und sie sollen wissen, dass sie es nicht immer sein müssen. Dasselbe gilt natürlich auch für die Mädchen. Kein Kind sollte in irgendein Verhaltensmuster gedrängt werden", berichtet eine Kitaleiterin. Daher ist es wichtig, nicht nur klassische Rollenklischees zu bedienen: „Heute achten wir verstärkt darauf, den Kindern Angebote zu machen, die ihrer individuellen Persönlichkeit entsprechen – und nicht dem Muster Mädchen-Junge".

Die Entwicklungsprozesse, die mit der Teilnahme an Junge Junge angestoßen wurden, sind mit dem Ende des Programms noch lange nicht abgeschlossen. Die Matthias Grundschule Trier gründet beispielsweise einen Arbeitskreis Jungenarbeit, die Grundschule Friedrichstraße richtet eine Junge Junge-Ecke im Lehrerzimmer ein und der Kindergarten Pelm hat bereits ein Fußballtraining mit Großvätern geplant.

Partner

Junge Junge – Bildung macht den Unterschied! ist ein gemeinsames Programm der DKJS und der Nikolaus Koch Stiftung.