04.02.2021 · Pressemitteilungen

#goodnews: Gute Beispiele aus der deutschen Bildungslandschaft

 

Pressemitteilung/Medienservice #1

#goodnews: Gute Beispiele aus der deutschen Bildungslandschaft

Berlin, 4. Februar 2021 – Als Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) sind wir sehr nah dran an der aktuellen Situation von Kindern und Jugendlichen, da wir in allen deutschen Bundesländern vertreten sind. Aufgrund dieser Nähe wissen wir, wo es in Deutschland für Kinder und Jugendliche gerade aufgrund von Corona nicht so gut läuft. Aber wir kennen auch die guten Beispiele und sehen, dass in den einzelnen Bundesländern und Regionen viel Gutes und vor allem auch Berichtenswertes für Kinder und Jugendliche passiert.

Daher haben wir Ihnen hier unsere #goodnews-Liste zusammengestellt – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit der Bitte, das ein oder andere Beispiel für ihre Berichterstattung zu nutzen.

1.Sachsen: FSJler:innen helfen als „Digital Natives“ an 220 Schulen

Das Freiwillige Soziale Jahr einmal anders: Im FSJ Pädagogik leisten aktuell 220 Freiwillige im Alter von 16 bis 25 Jahren ihren Freiwilligendienst an 220 sächsischen Grund-, Förder-, Oberschulen und Gymnasien. Eigentlich waren sie für etwas anderes eingeplant, aber da sie mit Internet und Informationstechnologien aufgewachsen sind, bringen sie jetzt ihre digitalen Kompetenzen an den Schulen ein: Die Freiwilligen vermitteln technische Basics und unterstützen Lehrkräfte, Technik im Schulalltag und beim Homeschooling einzusetzen, digitale Formate auszuprobieren und Erfahrungen bei deren Anwendung zu sammeln. Für ein besseres digitales Lehren und Lernen in Sachsen.

Kontakt: Claudia Schiebel, DKJS Standort Sachsen, Tel.: 01522 - 3246737, claudia.schiebel[at]dkjs.de

 

2. Rheinland-Pfalz: So klappt es mit dem digitalen Unterricht

Eine Schule aus Konz in Rheinland-Pfalz macht es vor: Mit der richtigen Vorbereitung klappt es auch in der Grundschule mit dem digitalen Unterricht! Das Konzept, das in allen Klassen nach diesem Muster durchgezogen wird, hat Schulleiter Thomas Kürwitz zusammen mit dem Kollegium schon im Sommer 2020 ausgearbeitet. Das Ziel ist klar: „Jedes Kind soll jeden Tag Kontakt zu den Lehrern haben.“ Das ist etwas, was bisher während des Corona-Lockdowns nur in wenigen (Grund-)Schulen gut funktioniert. Doch in der Grundschule St. Johann, die an den Standorten Karthaus und Könen 360 Schüler:innen betreut, gelingt es.

Kontakt: Grundschule St. Johann, Thomas Kürwitz, Schuleiter, Tel.: 06501 3533, gs.st.johann[at]konz.de

 

3. Berlin: Mobile Lernhilfe für Wohngruppen

Schnelle Reaktion auf Corona: Kinder und Jugendliche, die in Wohngruppen und Heimen untergebracht sind, benötigen Unterstützung beim Distanzlernen und zusätzliche Betreuungs- und Freizeitangebote. Denn ihre Bewegungsfreiheit ist aktuell eingeschränkt, es fehlt der Kontakt zu Gleichaltrigen außerhalb der Wohngruppe und es entsteht ein Gefühl der häuslichen Enge. Das Programm Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt zielt darauf ab, mit Angeboten für Kinder und Jugendliche das Lernen in der Wohngruppe sowie die Begleitung und die Entwicklung von lerngruppenbegleitenden Freizeitangeboten in dieser Zeit zu ermöglichen. Dafür bilden die Träger der Wohngruppen und die der Unterstützungsteams Strukturen der partnerschaftlichen, vertrauensvollen Zusammenarbeit. Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Abteilung Jugend und Kinderschutz.

Kontakt: Ylva Brehler-Wires, DKJS Standort Berlin, Tel.: 0176 1257 6790, ylva.brehler-wires[at]dkjs.de

 

4. Berlin: Schnelle Beratung für Ganztagsschulen

Vieles ist anders an den Berliner Ganztagsschulen in Zeiten der Corona-Pandemie, denn Abstandsregelungen und Hygienevorschriften verändern den schulischen Alltag stark. Die Erfahrungen aus den Lockdowns zeigen, wie wichtig der Ort Schule ist – und insbesondere auch die Begegnung und der Austausch mit Pädagog:innen und den Peers für die Kinder und Jugendlichen. Zugleich rückt in Zeiten von Quarantäne, temporären Schulschließungen etc. die individuelle Förderung der Schüler:innen nochmals verstärkt in den Fokus. So bleibt auch im Alternativszenario der Anspruch bestehen, neben dem Unterricht zentrale Elemente der Ganztagsschule aufrechtzuerhalten: das Mittagessen sowie die ergänzende Betreuung inklusive der Förderung Erholungs- und Lernzeiten. Die Serviceagentur Ganztag Berlin der DKJS hat in den letzten Wochen über 25 Schulen digital oder telefonisch beraten, realisierbare Konzepte zu entwickeln und ggf. Begründungen für unvermeidbare Abweichungen zu beschreiben und nimmt dabei die spezifischen Begebenheiten vor Ort in den Blick und steht so lange zur Verfügung, bis Lösungen gefunden wurden.

Kontakt: Serviceagentur Ganztag Berlin, DKJS Standort Berlin, Tel.: 0176 - 125 767-97 (Di-Do), info[at]sag-berlin.de  

 

5. Berlin: Kunst statt Krise

Während alle Schulen schließen mussten, hat die Anna-Seghers-Schule, eine Referenzschule im Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin, die Kreativitätsepidemie „Kunst statt Krise!“ ausgerufen. Auf der Schulwebsite wurden alle Schüler:innen und Lehrkräfte eingeladen, sich zu beteiligen: Was bewegt euch? Wie geht ihr mit dieser Zeit um? Was möchtet ihr anderen mitteilen?
Entstanden sind über 50 künstlerische Arbeiten und Beiträge, die täglich auf der Website sichtbar wurden. Von der großen Beteiligung aus allen Jahrgängen sind alle so begeistert, dass die Beiträge in einer Broschüre veröffentlicht wurden: https://kulturagenten-berlin.de/wp-content/uploads/Kunst-Statt_Krise_WEB.pdf

Kontakt: Alexandra Schlegel, Programmbüro Kulturagenten für kreative Schulen Berlin, DKJS Standort Berlin, Alexandra.Schlegel[at]dkjs.de

 

6. Sachsen-Anhalt: Dinge ausprobieren, manchmal heiter scheitern und daraus lernen

Wie können Präsenz- und Distanzlernphasen zu einer didaktischen Einheit werden? Dazu tauschen sich Schulleitungen des Landes schulform- und regionsübergreifend im Format „Digitale Denkfabrik“ aus. Impulse und kollegialer Wissenstransfer stehen hierbei im Vordergrund. Der Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums Halle (Saale), Jan Riedel, verband im Rahmen der ersten „Digitalen Denkfabrik“ seinen Impuls mit einem Appell an seine Kolleg:innen: „Handlung entsteht aus Haltung. Daher: Entwickeln Sie Haltung!“ Ziel müsse es in der aktuellen Situation sein, ins Handeln zu kommen, Dinge auszuprobieren und hierbei an der ein oder anderen Stelle auch einmal heiter zu scheitern und daraus zu lernen. Nach einigem Ausprobieren seit Beginn der Pandemie ist seine Schule im Bereich Kommunikation nun recht gut aufgestellt. Für die niedrigschwellige Kommunikation aller Schulpartner:innen nutzt die Schule eine Schul-App. Die Lernplattform Moodle kommt als digitales Klassenzimmer hinzu. Für eine Lernbegleitung stehen denjenigen Schüler:innen, die Probleme mit dem Distanzlernen haben, Coaches zur Seite. Eingebunden sind hier pädagogische Mitarbeitende, Studierende aber auch Kooperationspartner:innen, die vor der Pandemie z.B. Hausaufgabenbetreuung im Ganztag angeboten haben. Für Eltern und Sorgeberechtigte finden Sprechstunden per Videokonferenz statt. Und die Erfahrung zeigt: „Wer sich auf den Weg gemacht hat, wird auch unterstützt!“ Sei es vom Schulträger, Landesschulamt oder dem eigenen Kollegium.

Kontakt: Lyonel-Feininger-Gymnasium, Halle (Saale), Jan Riedel (Schulleitung), Tel.: 0345 582 293 71 | Ulrike Krauße, LiGa – Lernen im Ganztag, DKJS Standort Sachsen-Anhalt, Tel.: 0391 56 28 77-31, liga.sachsen-anhalt[at]dkjs.de, www.lernen-im-ganztag.de

 

7. Thüringen: „Digitale Klassenpost” und andere kreative Lösungen im Distanzunterricht

Ob Schulschließungen im Lockdown oder eingeschränkter Regelbetrieb: Gerade Schulen in herausfordernden Lagen stehen bei der Gestaltung ihrer Unterrichtsangebote vor großen Aufgaben. Ein Klassenlehrer an der Thüringer Gemeinschaftsschule Am Roten Berg in Erfurt setzte schon während der ersten Schulschließung auf neue Wege des Unterrichtens mithilfe digitaler Werkzeuge, aber auch kreativer analoger Methoden. Als Klassenlehrer koordiniert er für die Schüler:innen die Unterrichtsaufträge der einzelnen Fachlehrkräfte, erstellt digitale Lernlogbücher, dreht Lernvideos, führt Videokonferenzen durch und vieles mehr. Seine Ansätze sind jedoch nicht nur digital: Auch regelmäßige Telefonate mit den Schüler:innen und Briefe für den Gewinn der „Wochenknobelei” gehören zu seinem Repertoire. In der Phase des Hybridunterrichts setzt er erfolgreiche digitale Methoden fort und ergänzt sie mit analogen Ideen: So kommuniziert die geteilte Klasse etwa mithilfe der Klassenpost, einer abgewandelten Flaschenpost, und arbeitet im Projekt an einem gemeinsamen Werk. Es entsteht ein ganzer Schatz an Methoden, der ständig weiterentwickelt wird. Als ESF-geförderte Thüringer Schwerpunktschule arbeitet die Gemeinschaftsschule Am Roten Berg mit dem Programm Erfolg macht Schule der DKJS zusammen. In mehreren Formaten konnten andere Pädagog:innen von diesem Ideenreichtum und der Kreativität profitieren.

Kontakt: Jesko Eisgruber, Lehrkraft an der TGS “Am Roten Berg” Erfurt, 0361 7911542 | Michael Wiegleb, DKJS Standort Thüringen, Tel.: 03641 77362-60, Michael.Wiegleb[at]dkjs.de

 

8. Niedersachsen: Der PINGUIN-Podcast und ein Instagram-Stream hält die Kindergarten-Gemeinschaft (digital) zusammen

Auch wenn viele Kinder ihre Kita aktuell nicht besuchen können, sind sie doch weiterhin Teil der Kindergarten-Gemeinschaft. In der PINGUIN Kita in Aurich, die im letzten Jahr als Kita des Jahres mit dem Deutschen Kita-Preis ausgezeichnet wurde, sind die Kinder in der Notbetreuung und die Kinder zu Hause auf vielfältige Weise miteinander in Kontakt. Es gibt nicht nur regelmäßige Newsletter von Kindern für Kinder, Eltern und Sorgeberechtigte mit Bastel- und Spieltipps, Hörspielen und Aktions-Ideen, sondern auch digitalen Austausch über einen eigenen Video-Kanal und mehrmals wöchentlich Basteleinheiten mit Erzieher:innen auf dem Instagram-Live-Stream der Kita. In einem eigenen PINGUIN-Podcast für Kinder und Eltern, den Groß und Klein gemeinsam produzieren, erfahren die Familien zuhause immer aktuell, was in der Kita gerade so los ist. Das Team um Doris Gießenberg hat sich schon vor einigen Jahren mit einer eigenen Digitalstrategie Kita 4.0 auf den Weg gemacht und entwickelt seine Ansätze kontinuierlich zusammen mit den Kindern und Familien weiter.

Kontakt: Mieke Matthes, PINGUIN Kindertagesstätte Aurich e.V., Jahnstr. 2a. 26603 Aurich, www.pinguin.tv, Tel.: 04941 91858-0 

 

Pressekontakt:
Carsten Nillies
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Tempelhofer Ufer 11
10963  Berlin
Tel:  +49 160 922 375 32
presse[at]dkjs.de

 

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in unserem Land gute Chancen zum Aufwachsen und Lernen erhalten und nicht über ihre Defizite, sondern mit ihren Stärken wahrgenommen werden. In ihren Programmen und Projekten macht die Stiftung Kindern und Jugendlichen Mut, ihr Leben couragiert in eigene Hände zu nehmen und stößt Veränderungsprozesse an: in Kindergärten und Schulen, beim Übergang in den Beruf, in der Familien- oder Jugendpolitik. Weitere Informationen finden Sie unter www.dkjs.de