16.11.2020 · Aktuelles / Schleswig-Holstein

„Gleichmachen negiert Diversität“

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Schulen in Deutschland haben den Auftrag, allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von Herkunft und sozialem Milieu – gerechte Bildungschancen zu bieten. Dies gelingt trotz großem Engagement der Schulen weiterhin nicht in dem Maße, wie es in einer modernen Einwanderungsgesellschaft nötig wäre. Immer noch hängt der Bildungserfolg in besonderer Weise von Herkunftsfaktoren ab. Dies haben auch die Folgen der Corona-Krise eindrücklich vor Augen geführt.
Im digitalen Fachgespräch „Schule gemeinsam gestalten - Wie Zusammenarbeit diversitätssensible Schulentwicklung ermöglicht.“ diskutierten am 12. November Prof. Dr. Nina Bremm, Leiterin der Forschungsgruppe Schulentwicklung an der Pädagogischen Hochschule Zürich, Prof. Dr. Katharina Maag Merki, Professorin für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Theorie und Empirie schulischer Bildungsprozesse am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich, Regine Hartung, Leiterin der Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung am Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Juliana Dressel-Zagatowski, Schulleiterin einer Oberschule in Dresden, Edwin Grewe, Politischer Referent beim Migrationsrat Berlin e. V. und Anna-Margarete Davis, Abteilungsleitung Programme der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Das Podium war sich vor allem darin einig, dass unterschiedliche Bedarfslagen unterschiedliche Konzepte und Ressourcen brauchen. „Gleichmachen negiert Diversität“, betont Schulleiterin Dressel-Zagatowski. Prof. Dr. Maag Merki bestärkt: „Es gibt nicht einen klassischen Entwicklungsweg, der für alle passt. Die Frage ist immer: Was heißt das ganz konkret für diese Schule“. Regine Hartung sieht eine große Chance in der aktuellen Corona-Situation: Wenn es Krisen gibt, gibt es mehr zu tun. Die Vergangenheit hat gezeigt, das dann Veränderungen in Gang kommen“. Daher ist es umso wichtiger, dass es Projekte wie Vielfalt entfalten gibt, die gerade jetzt Entwicklungsvorhaben an Schulen begleiten. Dr. Susanne Farwick, Leiterin des Bereichs Integration bei der Stiftung Mercator, stellte heraus, wie wichtig den Projektpartnern der enge Kontakt und der direkte Austausch mit Lehrkräften und Leitungen an Schulen ist. 

Vielfalt entfalten – Gemeinsam für starke Schulen ist ein Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert von der Stiftung Mercator.