11.02.2014 · Aktuelles / Sachsen-Anhalt

Gezielt in die nächste Klasse

Schüler beim Bogenschießen

© DKJS

Nach der erfolgreichen Premiere von Camp+ im vergangenen Jahr lief jetzt der zweite Durchgang. Rund 120 versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse verbrachten ihre Winterferien in Schierke und Naumburg, um hier neu motiviert zu werden und Spaß am Lernen zu entdecken.

„Ein erstes Fazit fällt sehr positiv aus. Wir haben hier einige Jugendliche, denen man angesehen hat, dass sie in der Schule eher in der zweiten Reihe stehen. Im Camp blühen sie jetzt allerdings richtig auf. Und auch die Jugendlichen, die eher mit einer Verweigerungshaltung gestartet sind, haben sich sehr gut eingefügt“, zieht Enrico Damme, Campleiter im sachsen-anhaltinischen Naumburg, ein erste Bilanz.

Kleine Gruppen und andere Lernmethoden

Camp+ richtet sich vor allem an Schüler, die Unterstützung beim Sprung in die nächste Klasse brauchen. Die Arbeit in kleineren Gruppen und andere Lernmethoden sollen ihnen dabei helfen, versäumten Schulstoff in Deutsch, Mathe und Englisch nachzuholen. Neben der Vertiefung und Wiederholung des Schulstoffes gestalten die Jugendlichen zudem verschiedene Projektgruppen – sei es ein Kochkurs, ein Radioprojekt oder die Umsetzung einer eigenen Foto-Lovestory. Der besondere Aspekt dabei: Jedes Projekt wird mit einem der Fächer verknüpft. „Auf diese Weise lernen die Jugendlichen zum Beispiel, dass Mathe durchaus auch praktische Aspekte besitzt und sie das Gelernte fürs spätere Leben brauchen“, sagt Enrico Damme. Neben den Aktivitäten in den Camps stehen Ausflüge, etwa ein Besuch beim VfL Wolfsburg oder dem MDR, auf dem Programm.

Dass diese Kombination funktioniert, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: 84 Prozent der Mädchen und Jungen, die letztes Jahr am Camp+ teilgenommen haben, schafften am Schuljahresende die Versetzung. „Die hohe Versetzungsquote bestätigt das Konzept der Projektlerncamps. Die Lernmotivation und das gestiegene Selbstvertrauen, das die Schülerinnen und Schüler aus den Camps mitnehmen, helfen ihnen nicht nur im neuen Schuljahr, sondern auch auf ihrem weiteren Lebensweg“, sagt Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. 

Auch nach dem Camp geht die Betreuung weiter

Die Unterstützung für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler endet jedoch nicht nach den Winterferien. Lernbegleiter aus den Schulen, die für ein Übergabegespräch ihre Schüler im Camp besuchen, sorgen für einen erfolgreichen Übergang zurück in die Schule und für regelmäßige Fördergespräche bis zum Schuljahresende.

Partner

Gefördert wird das Programm Camp+ in Sachsen-Anhalt durch Mittel des Europäischen Sozialfonds und des Kultusministeriums.
 


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