10.06.2020 · Aktuelles / Berlin

Generation Z will sich engagieren – auch in der Krise

© dkjs/Andi Weiland

Wann und warum engagieren sich junge Menschen? Um das herauszufinden, lud die DKJS im Rahmen von u_count die sogenannte Generation Z, also Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 27 Jahren, zu regionalen Zukunftswerkstätten und Jugendhearings ein. Der Abschlussbericht zeigt: Junge Menschen wollen sich engagieren.

Vor allem in der Krise hat sich gezeigt: Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben Verantwortung übernommen und zum Beispiel ältere Menschen beim Einkaufen unterstützt, wie Jugendliche aus dem Jugendclub in Eibenstock, die sich selbstständig in einer Online-Gruppe organisierten. Eine örtliche Jugendfeuerwehr setzt sich in ihrer Kommune eigenständig für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ein und klärt vor Ort auf.

Unsere Gesellschaft braucht freiwilliges Engagement: Organisationen, Vereine und Initiativen wie Pfadfinder, Wohlfahrtsverbände oder kulturelle Einrichtungen leben vom freiwilligen Einsatz ihrer Mitglieder und dem Engagement anderer Unterstützerinnen und Unterstützer.

Gleichzeitig profitiert jede und jeder auch persönlich vom freiwilligen Engagement. Junge Menschen erwerben durch ihre freiwillige Arbeit nützliche Kompetenzen fürs spätere Leben.

Ein echter Diskurs mit jungen Menschen

Die Bundesregierung will deshalb die Rahmenbedingungen von freiwilligem Engagement und Freiwilligendiensten verbessern. Junge Menschen sollen mehr Möglichkeiten haben, sich zu engagieren. Ganz gleich woher sie kommen, wo sie wohnen, welche Schule sie besuchen und wie viel Geld sie zur Verfügung haben.

Wer sich freiwillig engagiert, merkt schnell: Jede und jeder Einzelne macht einen Unterschied und gestaltet unsere Gesellschaft mit. Genau diese Erfahrung sollen alle jungen Menschen machen können, denn sie stärkt unser Gemeinschaftsgefühl und damit unsere Demokratie. Das Bundesfamilienministerium ist das Engagementministerium der Bundesregierung. Es ist uns wichtig, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement zu verbessern. Um das zu erreichen, war für uns klar: Wir müssen diejenigen befragen, die sich vor Ort einbringen und sich kümmern. Die Ergebnisse der Befragung sind für unsere Kinder- und Jugendpolitik ein wichtiger und aufschlussreicher Impulsgeber“, so Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Insgesamt diskutierten im Rahmen von u_count 1.187 Jugendliche und junge Erwachsene über ihr Verständnis von Engagement und ihre Motive, sich einzusetzen. Sie entwickelten Ideen, wie Engagement gefördert werden kann und formulierten Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Mitbestimmung und Anerkennung

Der nun veröffentlichte Abschlussbericht zeigt: Junge Menschen wollen sich engagieren und möchten ihr Umfeld und die Gesellschaft mitgestalten. Dabei wollen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die Themen und Belange engagieren, die sie selbst beschäftigen. Hierfür wünschen sie sich Unterstützung, wie zum Beispiel jugendgerechte Informationen zum Engagement sowie Anerkennung für das, was sie leisten. Sie möchten außerdem in ihrem Engagement mitbestimmen und wünschen sich ein besseres Ansehen für bürgerschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft.

Diese Rückmeldungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind nicht nur wertvoll“, freut sich Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der DKJS „sie sind unabdingbar. Ohne einen ernsthaften Diskurs mit jungen Menschen als Expertinnen und Experten ihres Lebens kann es keine Lösungen für die anstehenden Herausforderungen geben; das geht nur gemeinsam.