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Gemeinsam gegen Schulabsentismus

© DKJS

Schon mal blaugemacht? Mit grundlosem faulenzen, hat Schulabsentismus wenig zu tun. Wenn Kinder oder Jugendliche dem Unterricht regelmäßig fernbleiben, steckt meist mehr dahinter als der einfache Wunsch nach einem schönen Tag. Familiäre Probleme, psychische oder physische Erkrankungen – die Gründe sind vielfältig und individuell. 

Von Schulabsentismus betroffene Kinder und Jugendliche haben weniger Aussicht auf einen erfolgreichen Schulabschluss, und somit geringere Chancen auf eine berufliche und gesellschaftliche Teilhabe. Die Folgekosten auf wirtschaftlicher und vor allem sozialer Ebene sind deshalb immens. 

Themendossier Schulabsentismus

In dem neuen Themendossier der Transferagentur für Großstädte (TAG) „Gemeinsam gegen Schulabsentismus – Kommunale Herausforderungen, Strategien und Chancen“ geht es um Handlungsmöglichkeiten von Kommunen, Schulabsentismus nachhaltig zu begegnen und vorzubeugen.

Dazu betrachtet der erste Teil des Dossiers das Phänomen Schulabsentismus aus wissenschaftlicher Perspektive. So zeigt beispielsweise Professor Heinrich Ricking in seinem Beitrag unterschiedlichen Gründe und Dimensionen von Schulabsentismus auf und macht deutlich, dass diesem möglichst präventiv begegnet werden muss. In weiteren Artikeln werden die kommunalen Herausforderungen im Bereich Datenerhebung und -transfer problematisiert, kommunale Steuerungsmöglichkeiten dargestellt sowie Möglichkeiten durch datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement (DKBM) aufgezeigt. 

Beispiele aus der Praxis

Der zweite Teil der Fachpublikation bietet Einblicke in die kommunale Praxis. Die Entwicklung von Handlungsleitfäden stellt häufig den Ausgangspunkt für Kommunen dar, sich dem Bereich Schulabsentismus intensiver zu widmen. Anhand zweier Leitfäden werden die Entstehungshintergründe, der Aufbau und die Implementierung in die Praxis dargestellt und deren Erfolgsfaktoren reflektiert.

Als ein weiteres kommunales Steuerungsinstrument haben sich Koordinierungsstellen bewährt. Im anschließenden Textbeitrag wird die Koordinierungsstelle Schulverweigerung Braunschweig vorgestellt. Sie agiert 
sowohl auf strategischer Ebene und organisiert die unterschiedlichen Akteur:innen im Handlungsfeld, als auch auf Einzelfallebene und arbeitet direkt mit schulvermeidenden Jugendlichen zusammen. 

Zum Abschluss richten wir den Blick auf die Landeshauptstadt Düsseldorf. Hier nimmt das Bildungsbüro eine zentrale Rolle bei der Steuerung, Datenerfassung und Koordination im Bereich Schulabsentismus ein. In Düsseldorf steht der präventive Ansatz, Schulabsentismus möglichst früh zu begegnen, im Vordergrund. 

Themendossiers als Fachpublikationen

Die Themendossiers der TAG gehen fachlich in die Tiefe. Hier bereiten Fachexpert:innen ihr Wissen rund um konkrete Fragestellungen, Themen und Diskurse des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements auf. Seit 2018 sind so unter anderem Publikationen zu den Themen Diversität im Kommunalen Bildungsmanagement, Zuwanderung, partizipative Prozesse im kommunalen Bildungsmanagement oder Armutsprävention erschienen – ein Blick lohnt sich immer.

Newsletter zum Thema

Am 29. September erscheint außerdem ein Newsletter der TAG zum Thema “Schulabsentismus” - melden Sie sich noch schnell an.

Die Transferagentur für Großstädte ist Teil der "Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.