02.11.2022 · Aktuelles / Nordrhein-Westfalen

„fit nach vorn“ Workshop: Rollenspiele bei der Praktikumssuche in Dortmund

© DKJS/M. Lotz

„Wie finde ich ein Praktikum“ hieß es am 6.10.2022 beim gleichnamigen Workshop für junge Geflüchtete in Dortmund. Fünf Teilnehmende lernten an diesem Tag, wie sie Bewerbungsunterlagen erstellen, nach passenden Stellen suchen und wie man sich gut in einem Vorstellungsgespräch präsentiert. Dabei wurden sie begleitet und individuell unterstützt durch die Workshop-Geberinnen Mirabay Lotz und Viola Böhm von der gemeinnützigen GrünBau gGmbH.

Arbeit in einer diversen Gruppe

Die jungen Menschen, die bei dem Workshop dabei waren, nehmen sonst auch die Sportangebote des Bündnisses Dortmund wahr, wie das Fußballtraining oder den Frauensport. Die Gruppe an diesem Dienstag setzte sich divers zusammen: Eine Teilnehmerin ist schon fünf Jahre in Deutschland, während ein anderer erst vor acht Monaten ankam. Eine junge Frau sucht einen Praktikumsplatz für ihren Fachabiturabschluss, während andere Jugendliche die Haupt- und Realschule besuchen oder eine Ausbildung zur Kinderpflegerin absolvieren.

Vormittags stand Recherche auf dem Plan: In welchen Beruf möchten die Jugendlichen reinschnuppern? Unterstützt durch die Workshop-Geberinnen googelten die Teilnehmenden nach Jobs, die sie interessieren. Schnell wussten sie, wo sie sich ein Praktikum vorstellen können: bei einer Zweiradwerkstatt, den Stadtwerken, im Kindergarten, als medizinische Fachangestellte, als Kinderpflegerin oder bei einer Bauzeichnerin. Danach machte sich die Gruppe ans Erstellen der Lebensläufe und Formulieren der Motivationsschreiben.

„Die Teilnehmenden haben sehr unterschiedliche Praktika gesucht, deswegen haben wir sehr verschiedene Wege verwendet, um nach Praktikumsplätzen zu suchen. Für Praktika beim Arzt haben wir die Praxen abtelefoniert, während wir bei den Stadtwerken hingegen bei der Online-Bewerbung unterstützt haben,“ erklärte Mirabay Lotz nach dem Workshop.

Rollenspiele als Gesprächsvorbereitung

Nach einer Stärkung am Mittag ging es noch einmal die konkrete Recherche: Wo möchten die Jugendlichen ein Praktikum machen? Sie stellten nach, wie eine telefonische Praktikumsanfragen aussehen kann und spielten Bewerbungsgespräche durch. In der Gruppe gaben sie sich gegenseitig konstruktives Feedback.

Zwei Teilnehmende machten schon an diesem Nachmittag den Schritt von der Theorie in die Praxis: Ein junger Teilnehmer fragte bei einer Zweiradwerkstatt nach einem Praktikumsplatz, während eine andere Teilnehmerin sich bei einem Kindergarten vorstellte. Die Jugendliche konnte einen Erfolg feiern und ging direkt mit der Zusage zu einem Praktikumsplatz nach Hause.

Praxistipp

„Es ist sinnvoll, so einen Workshop regional anzubieten“, erklärte Mirabay Lotz. „Wir wissen, welche Betriebe Praktikumsplätze anbieten und wie man sich dort am besten bewirbt. Auch kennen wir die Schwerpunkte, die Berufskollegs für ihre Fachrichtungen setzen und können dahingehend beraten.“

fit nach vorn  ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus.