23.02.2022 · Aktuelles / Berlin

Entrepreneurship Education stärken

Wie kann Entrepreneurship Education an Schulen stärker verankert werden, um Zukunftskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und die geringe Gründungsquote in Deutschland zu erhöhen? Diese Frage stellten sich die DKJS, IW JUNIOR gGmbH und Schülerunternehmer:innen gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU, FDP, Grünen und SPD aus den Bildungs- und Wirtschaftsausschüssen. Als Grundlage für die anschließende Austauschrunde diente das Positionspapier „Entrepreneurship Education stärken – eine politische Aufgabe“, das die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit IW JUNIOR erarbeitete.

Entrepreneurship Education stärken – eine politische Aufgabe

Deutschland hat eine zu geringe Gründungsquote im Vergleich zu anderen einkommensstarken Ländern. Es fehlt an Innovationspotenzial und Mut zum unternehmerischen Handeln. Zudem sind junge Menschen nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet. Denn in der beruflichen Orientierung kommen die Themen Selbstständigkeit und Gründung oft zu kurz. Die Lösung: Entrepreneurship Education. In Schülerfirmen – wie sie in Programmen von IW JUNIOR und der DKJS entstehen und wirken – entwickeln junge Menschen Eigeninitiative, lösungsorientiertes sowie strategisches Denken und lernen, Gesellschaft und Wirtschaft mitzugestalten. Im Gespräch teilten Ana-Maria Stuth, DKJS-Abteilungsleitung Programme Entrepreneurship Education, und Dr. Kerstin Vorberg (Geschäftsführerin der IW JUNIOR gGmbH) mit den MdBs, was es braucht, damit Kinder und Jugendliche besser auf die Zukunft vorbereitet sind.

Vor allem die Erfahrungsberichte von Vivien Wysocki, Gründerin des Berliner Labels saint sess, und Paul Csipai, Mitglied der Schülerfirma Basics Unverpackt, überzeugten die Politiker:innen von dem Erfolg der Methode Schülerfirma bei der Vermittlung von Entrepreneurial Skills.

Alle Beteiligten lobten das Potenzial von Schülerfirmen, Demokratie und soziale Marktwirtschaft erfahrbar zu machen. Schließlich beantworteten Paul und Vivien die Frage, wie sie mit der Furcht vorm Scheitern, die viele junge Unternehmer berühre, umgehen würden. Die beiden waren sich einig, dass der Probedurchlauf des Gründungsprozesses im geschützten schulischen Umfeld ihr Selbstbewusstsein gestärkt hätte. Vivien hat erst vor kurzem ihr eigenes Start-up für Strumpfhosen mit feministischen Statements gegründet. Ein Schritt, den sie auch dank ihrer Erfahrung mit der Schülerfirma mutig gehen konnte.

Am Ende des Austauschaus sammelten die Beteiligten, was Mitglieder des Deutschen Bundestages tun können, um Entrepreneurship Education zu fördern. Die MdBs könnten beispielsweise durch Besuche bei lokalen Schülerfirmen in ihren Wahlkreisen oder durch Einbringen in den Bildungs- und Wirtschaftsausschüssen des Bundestags dem Thema zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Darüber hinaus könnten sie sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaft und für mehr finanzielle Mittel einsetzen.