18.02.2020 · Aktuelles / Bildungslandschaften / Nordrhein-Westfalen

Digitalen Wandel aktiv gestalten

© dkjs/ Jann Wilken

Die Teilnehmenden aus deutschen Großstadtverwaltungen tauschten sich im Dortmunder U, einem Zentrum für Kunst und Kreativität und ehemaliges Brauereigebäude, über digitale Medien, analoge Lernorte in der Digitalisierung und darüber aus, wie andere Länder mit digitaler Bildung umgehen.

Die Digitalisierung ändert vieles: unsere Kommunikation, unseren Konsum und auch die Art und Weise, wie wir an Informationen aller Art kommen. Vor allem aber ändert Digitalisierung unseren Zugang zu Bildung und somit zukünftige Bildungsbiografien. Sie kann sogar zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen – sofern die Variablen stimmen. Doch wie viele Variablen sind das und wie sehen diese überhaupt aus? Was müssen Kinder und Jugendliche an digitalen Kompetenzen mitbringen? Wie werden sie von formellen und informellen Bildungseinrichtungen ausgestattet? Und welche Rolle spielt dabei ihr Lebensraum?

Veränderung des Bildungsauftrags

Die Dortmunder Dezernentin Daniela Schneckenburger begrüßte die Teilnehmenden der Tagung „Mehr Digitales – Mehr Bildungsgerechtigkeit?!“. Im anschließenden Impuls referierte Dr. Kerstin Drossel, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Paderborn, über digitale Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich und stellte dabei fest: „Die Lehrerprofessionalisierung ist ein Schlüssel, um den Digital Divide entgegenzuwirken. Der Bildungsauftrag der Schulen hat sich verändert, da digitale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden sollen.

Aktives Lernen mit Technologien unterstützen

Die wichtigste Frage und Fokus der Jahrestagung war: Wie kann die Digitalisierung zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig und welchen Beitrag kann das DKBM leisten? Die Teilnehmenden antworteten mithilfe einer von ihnen digital erstellten Wortwolke in Echtzeit: hauptsächlich mit Qualifizierungen, Vernetzung, Kooperation, Transparenz.

Svenia Busson, Bloggerin und Unternehmerin aus Paris, blickte in ihrem Vortrag auf Beispiele aus Neuseeland und Spanien und schaute, wie dort neue Technologien in Lernorten integriert werden? Ihr Resümee dabei ist, dass Technologie immer eine Unterstützung von aktivem Lernen und kein Selbstzweck ist.

Welchen wichtigen Stellenwert heutzutage analoge Bildungsorte haben und welchen Mehrwert sie im Zuge der Digitalisierung auch für dieselbige leisten, skizzierte Prof. Dr. Sandra Aßmann aus Bochum: „Digitalisierung bietet eine erweiterte Möglichkeit der Welterkenntnis“.

Dr. Susanne Eggert vom JFF Institut für Medienpädagogik in München warf den Blick auf Kinder und Jugendliche und die Art und Weise, wie sie sich digitale Kompetenzen aneignen. Es gehe nicht darum „Medien einfach zu nutzen“, sondern sie kompetent in den Gebrauch nehmen zu können. Dafür bedürfe es Wissen über die Medien, Fähigkeit zur kritischen Reflexion und ein aktiver, kommunikativer und kreativer Umgang mit ihnen.

Die Transferagentur für Großstädte der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) unterstützt Städte beim Aufbau eines datengestützten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM). Sie ist Teil der „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.


Abschlussfilm der Jahrestagung der Transferagenturen für Großstädte 2020