22.10.2018 · Aktuelles

Digital und sozial zusammendenken

© F. Vilela

Eröffneten die Veranstaltung: Valentina Daiber, Frank Hinte und Sophie Passmann (v.l.n.r.)

© F. Vilela

Eröffneten die Veranstaltung: Valentina Daiber, Frank Hinte und Sophie Passmann (v.l.n.r.)

Am 19. Oktober trafen sich 60 Jugendliche aus ganz Deutschland im Think Big Camp XXL im O2-Tower in München. Gemeinsam blickten sie auf das Programmjahr 2018 zurück – und nach vorn in die digitale Zukunft. Die Veranstaltung bildete den Abschluss einer zehnteiligen Workshop-Reihe zu den Themen „Big Data“, „Making & Coding“ und „Digital Storydesign“. An jeweils drei Tagen kamen Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen, erhielten spannende Inputs zu den Themen und erarbeiteten sozial-digitale Projektideen. Diese Ideen stehen bei Think Big im Mittelpunkt und werden von den Programmpartnern, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Telefonica Stiftung gemeinsam mit O2, gefördert.

Frank Hinte, Geschäftsführer der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, eröffnete das Camp gemeinsam mit Valentina Daiber, Vorstand Recht und Corporate Affairs bei Telefónica Deutschland. In einem Bühnengespräch zeigte er sich begeistert von den Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: "Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement ihr dabei seid. Besonders klasse finde ich, wie ihr gemeinsam an euren Projekten arbeitet, ganz selbstverständlich digitale Technologien nutzt und damit die Welt ein bisschen besser macht."

Digitale Entwicklungen verstehen und eine eigene Haltung dazu einnehmen

Auch in München stand die Arbeit an den Projekten auf dem Veranstaltungsplan: auf einem Markt der Möglichkeiten, in Vorträgen, Workshops und Gesprächsrunden tauschten sich die 14- bis 25-Jährigen mit Expertinnen und Experten darüber aus, wie man digitale Trends für die gute Sache nutzen kann. Sozialunternehmer und Coach Shai Hoffmann gab einen Einblick in das Social Campaigning für die Demokratie. Shirley Ogolla, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internet und Gesellschaft, diskutierte mit den Jugendlichen über Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Außerdem hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, digitale Produktionsgeräte wie 3D-Drucker, VR-Brillen und Raspberry Pi direkt auszuprobieren.

"Wir wollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Ideen umzusetzen. Und dass es bei Think Big um digitale und soziale Ideen gleichermaßen geht, finden wir bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung besonders fördernswert", betonte Frank Hinte den Empowerment-Ansatz des Programms. Das bestätigte auch eine Teilnehmerin: „Ich habe gezielt nach so einer Veranstaltung und Gleichdenkenden gesucht. Digital und sozial? So etwas gibt es nicht oft.“ Eine andere junge Frau ergänzt: "Ich habe zu allen drei Themen Think Big Camps besucht. Big Data hat mich dabei am meisten begeistert, weil ich herausgefunden habe, wofür Daten eingesetzt werden können.“

Für einen respektvollen Ton im Netz

Netzaktivist Tarik Tesfu brachte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss des Tages noch einmal zum Nachdenken. Im "Hatespeech-Bingo" wurden sie mit Hasskommentaren konfrontiert, die andere Menschen auf den Social Media-Plattformen des jungen Influencers hinterlassen hatten. Und obwohl die Formulierungen auch manchmal zum Schmunzeln waren, überwog bei vielen doch ein mulmiges Gefühl: "Das führt einem wirklich vor Augen, wie rau der Ton im Netz manchmal ist. Ich wünsche mir, dass wir alle im Internet wieder respektvoller miteinander umgehen ", resümierte eine Teilnehmerin.