23.10.2020 · Aktuelles / Berlin

Die Kunst des kreativen Brückenbaus

© Aufwind e.V.

Ziel des DKJS-Programms LernBrücken ist es, besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche beim Aufholen von Corona-bedingten Lernlücken sowie in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu unterstützen. Dafür arbeiten freie Träger der Jugendhilfe eng mit Schulen und Eltern zusammen. Neben dem Lernen liegt der Fokus auch auf Freizeitaktivitäten, die Selbstwirksamkeit und Zusammenhalt stärken. Von April bis Ende Oktober haben 60 Träger der freien Jugendhilfe in Kooperation mit 170 Schulen über 330 Lernbrücken für Schülerinnen und Schüler umgesetzt. Der Durchführungszeitraum der Angebote endet zum 31. Oktober 2020.

Zusammen Lösungen finden

Einer der zahlreichen engagierten Träger ist Aufwind e.V., der seit Ende April im Rahmen der LernBrücken mit der Kolumbus-Grundschule in Reinickendorf zusammenarbeitet. Hier entstand das Kunstprojekt „Die Brücke“, in Anlehnung an das gleichnamige Bilderbuch von Heinz Janisch. Ein Bär und ein Riese treffen sich auf einer schmalen Brücke – keiner will umkehren, keiner gibt nach. Doch als die beiden schließlich nicht mehr gegeneinander arbeiten, sondern zusammen, findet sich eine Lösung. Begeistert malten die Schülerinnen und Schüler eigene Figuren zu der Geschichte, bastelten daraus bewegliche Puppen und entwickelten ein faszinierend detailreiches Bühnenbild. Leidenschaftlich und mit stetig wachsendem Selbstbewusstsein spielten sie die Geschichte nach. Unterschiedliche Deutschkenntnisse in der Gruppe waren kein Hindernis – alle Kinder waren hoch motiviert und brachten sich kreativ in den Gestaltungsprozess mit ein. Aus den Selbstporträts und den Einzelzeichnungen fertigten sie abschließend noch zwei Memory-Spiele an, die direkt und voller Stolz von den jungen Künstlern und Künstlerinnen ausprobiert wurden. Bilder zum Projekt können im digitalen EulenBlog bestaunt werden.

Kooperation auf Augenhöhe

Corona-bedingte Schulschließungen und verkürzter Unterricht stellte Schulen, Schülerinnen und Schüler wie auch Eltern vor große Herausforderungen. Im LernBrücken-Programm musste schnell und flexibel reagiert werden – die Kooperation zwischen Schulen und Trägern sollte auf Anhieb funktionieren. Ende August führte die DKJS ein aufschlussreiches Interview mit der Schulleiterin der Konrad-Agahd-Grundschule Simone Schützmann sowie drei Vertreterinnen des Trägers GSS Schulpartner: Geschäftsführerin Martina Beneke, Bereichsleiterin Nancy Reinke sowie Lerntherapeutin Dr. Julia Klitsch. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage nach den eigenen Erfahrungen und dem Erfolgsrezept des Angebots. Es zeigte sich, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Träger der Schlüssel zum Erfolg ist. Wie das genau funktioniert hat? Im Interview (unten) gibt es die Antworten.

LernBrücken ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin. Die DKJS agiert als Regiestelle und Programmagentur.