Corona-Reflexionsmethoden zum Start ins neue Schuljahr

Seit Anfang März hat sich der Alltag von Kindern und Jugendlichen in Deutschland gravierend verändert: Statt im Unterricht mit ihren Freundinnen und Freunden, mussten sie Lernaufgaben allein zuhause, falls möglich mit den Eltern im Home Schooling erledigen. Der Spielplatzbesuch am Nachmittag, Fußball im Verein oder Musikunterricht – alle Freizeitaktivitäten mussten während des Corona-Lockdowns ruhen und wichtige soziale Kontakte, besonders mit Gleichaltrigen, konnten nicht stattfinden. Kinder haben ihre Grundschulfreundinnen und -freunde während des Lockdowns über Wochen vermisst. Jugendliche mussten ihre Geburtstage ohne Freundinnen und Freunde feiern und waren in ihrem Unabhängigkeitsbestreben deutlich eingeschränkt. Diese einschneidenden Erfahrungen gehen nicht spurlos an den Kindern und Jugendlichen vorbei, auch wenn kurz vor den Sommerferien vereinzelt der Unterricht wieder stattgefunden und sich eine neue Normalität eingestellt hat.

An welcher Stelle gibt es die Zeit, um mit jungen Menschen über das Erlebte zu sprechen, Erfahrungen und Gefühle zu reflektieren, ihre Bedürfnisse und Wünsche aufzugreifen und sie auf mögliche erneute Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus vorzubereiten?

Einen Raum zu öffnen, in dem Kinder und Jugendliche erfahren, dass ihre persönliche Erfahrung wertvoll ist und geteilt werden darf, ist für sich genommen bereits ein wichtiges Element für ein gestärktes Gemeinschaftsgefühl. Dieses nach der langen Phase physischer Distanz neu zu beleben und zu stärken fördert den Zusammenhalt in Gruppen und erleichtert so auch künftig das gemeinsame Lernen und mindert Konflikte.

Mit dem vorliegende Material möchte die Deutsche Kinder und Jugendstiftung (DKJS) erwachsenen Begleitpersonen und pädagogischem Personal Anregungen, Hilfestellungen und Methoden zur Verfügung stellen, um solche Reflexionsräume für Kinder und Jugendliche beispielsweise in der Schule oder im außerschulischen Kinder- und Jugendbereich zu schaffen. Damit junge Menschen ermutigt und gestärkt in das neue Schuljahr starten können und auf mögliche erneute Einschränkungen vorbereitet sind.