07.10.2016 · Pressemitteilungen

BVB-Stiftung „leuchte auf“, TSC Eintracht und „angekommen“ berichten über ein Jahr gemeinsame Integrationsarbeit

Dortmund, 7. Oktober2016 – Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Joachim Gauck, besuchte heute anlässlich des einjährigen Bestehens das Dortmunder Bündnis des bundesweiten Integrationsprogramms Willkommen im Fußball. Gemeinsam mit dem Präsidenten des DFL Deutsche Fußball Liga e.V., Dr. Reinhard Rauball, erfuhr die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Gespräch mit dem Bündnis und jungen Geflüchteten, wie sich die gemeinsame Integrationsarbeit im vergangenen Jahr entwickelt hat.

Seit November 2015 ist das Bündnis, bestehend aus der BVB-Stiftung „leuchte auf“, dem TSC Eintracht Dortmund und dem Projekt „angekommen in deiner Stadt Dortmund“ der Walter Blüchert Stiftung, Teil von Willkommen im Fußball. Jeden Mittwoch spielen 20 bis 25 Geflüchtete im Alter von 17 bis 20 Jahren unter Anleitung von Trainern der BVB-Fußballschule und des TSC Eintracht Fußball. Im Anschluss findet ein einstündiger Deutschkurs statt. Trainingsplatz, Schulräume und Verpflegung stellt der TSC, Sportkleidung und Materialien für den Unterricht kommen vom BVB. Betreut werden die Jugendlichen durch das Projekt „angekommen“, das gleichzeitig die jungen Spieler in örtliche Sportvereine vermittelt.

Der Rückblick auf die vergangenen Monate zeigt: Die schwankende Teilnehmerzahl, die Bildung einer festen Spielergruppe und die Zusammenarbeit im neuen Bündnis stellten anfängliche Herausforderungen dar. Heute sind die Aufgaben klar verteilt, jeder Bündnispartner bringt die eigenen Kompetenzen bestmöglich ein und es findet ein regelmäßiger Austausch statt. Unternehmen im Netzwerk der Bündnispartner vermitteln Praktika, Ausbildungsplätze oder bieten Bewerbungstrainings an. Den Jugendlichen bleiben in Erinnerung die Eintrittskarten zu Bundesligaspielen des BVB und das gemeinsames Public Viewing mit der Faninitiative „schwatzgelb“. Bei der Südtribünenmeisterschaft, ein Fußballturnier für BVB-Fanklubs, erreichte die Mannschaft aus Geflüchteten den 7. Platz von 96 Mannschaften. Ein Testspiel gegen Abgeordnete des Düsseldorfer Landtags gewann die junge Mannschaft deutlich mit 6:0. Das Bündnis zeigt, wie erfolgreiche und respektvolle Integration gelebt wird.

Daniela Schadt erklärte: „Mannschaftssportarten und das Vereinsleben eignen sich sehr gut, um kulturelle, sprachliche, oder gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Das wird daran deutlich, dass einige Jugendliche mit Fluchthintergrund bereits aus den Trainingsangeboten des Programms Willkommen im Fußball in bestehende Vereine gewechselt sind. Darüber hinaus sind die inzwischen bundesweit etablierten Willkommensbündnisse für mich ein äußerst gelungenes Beispiel dafür, wie in einer Krisensituation Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Möglichkeiten vorbildlich gelingen kann.“

„Der Fußball ist tief in unserer Gesellschaft verankert und genießt große Aufmerksamkeit. Fußball bringt Menschen unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Herkunft zusammen und kann so einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten. Er ist, wie kaum ein anderes Medium, in der Lage Botschaften zu vermitteln“, berichtet Dr. Reinhard Rauball, Präsident DFL Deutsche Fußball Liga e.V.

Carsten Cramer, Vorstand BVB-Stiftung „leuchte auf“, sagte: „Borussia Dortmund ist gemeinsam mit starken Partnern aktiv den nächsten Schritt gegangen und sorgt über das Projekt Willkommen im Fußball für eine funktionierende Integration von jugendlichen Geflüchteten. Die Entwicklung des Projektes zeigt uns, dass wir damit auf dem absolut richtigen Weg sind.“ 

Dr. Alexander Kiel, Vorstandsvorsitzender TSC Eintracht Dortmund, erklärte: „Mit über 7.000 Mitgliedern unter dem Dach der Eintracht bieten wir schon seit langem Menschen mit vielen verschiedenen kulturellen Wurzeln eine sportliche Heimat. Das Projekt ist ein weiterer Baustein für die Integrationsarbeit vor Ort, für die wir, wie viele andere Sportvereine auch, ein verlässlicher Partner sind“.

"Der Fußball in seiner einzigartigen Sprache ist der beste und schnellste Weg zur Integration!"meinte Wolfang Euteneuer vom Projekt „angekommen in deiner Stadt Dortmund“ der Walter Blüchert Stiftung.

Albi Lugajej, 18 Jahre aus Albanien, erzählte den Gästen: " Dem Projekt ‚angekommen in Deiner Stadt Dortmund‘ und dem damit verbundenen Projekt Willkommen im Fußball verdanke ich, nun mit meinem Ausbildungsplatz als Bäcker in Deutschland bleiben zu können! Dafür danke ich sehr!"

 

Willkommen im Fußball ermöglicht jungen Geflüchteten den Zugang zum Sport, erleichtert den Einstieg in den organisierten Vereinsfußball und unterstützt Integration und gesellschaftliches Miteinander. Das bundesweite Programm setzt auf Willkommensbündnisse. Diese bestehen aus einem Proficlub der Bundesliga oder 2. Bundesliga mit lokalen Bildungsträgern, bürgerschaftlichen Initiativen und Amateurvereinen. 21 Bündnisse wurden bereits etabliert. Jedes Bündnis wird mit bis zu 19.000 Euro gefördert. Willkommen im Fußball ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, das von der Bundesliga-Stiftung initiiert und gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration mit insgesamt 1,25 Mio. Euro gefördert wird.

 

Kontakt:

Anne Albrecht, Programmkommunikation
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Tempelhofer Ufer 11, 10963 Berlin
anne.albrecht@dkjs.de
Tel.: 030 25 76 76-13
Fax: 030 25 76 76-10