20.11.2018 · Aktuelles / Sachsen

Blitzer mit Sofortbezahlautomat

Kinder stellen der Ministerin vor, was sie sich für die Zunkunft ihres Heimatortes wünschen

© dkjs/P. Kuchel

Ministerin bein Kreativworkshop der Kinder

© dkjs/P. Kuchel

Am 16. November 2018 war Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, im Hort „Kleiner Moritz" in Moritzburg zu Gast. Sie traf sich mit Kindern, die im Rahmen des Programms Demokratie in Kinderhand der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) Ideen für die Zukunft ihres Heimatortes entwickeln, und kam mit ihnen zu ihren Wünschen ins Gespräch.

Die Gemeinde bei Meißen mit dem markanten Schloss aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist eine von zehn Kommunen im Programm Demokratie in Kinderhand. Der 8.000-Einwohner-Ort arbeitet zurzeit an einem Ortsentwicklungskonzept. Dafür soll gemeinsam mit Kindern ein Plan für die künftige Entwicklung der Gemeinde erstellt werden. In der letzten Woche nun fand der zweite von drei Workshops mit etwa 130 Hortkindern statt. Als Dorfdetektive untersuchten sie Moritzburg auf Kinderfreundlichkeit, malten sich die Zukunft des Ortes während einer Traumreise aus und bastelten bunte Modelle in der Kreativwerkstatt. Vor allem im Freizeitbereich ist der Wunschzettel lang: Neben einem Kino, einer Trampolinhalle und einem Bolzplatz wünschen sich die Kinder einen Theaterclub, ein Musikzimmer und eine Kartrennbahn. Wie verantwortungsvoll die Sechs- bis Zehnjährigen schon denken, zeigen ihre Ideen im Bereich Verkehrssicherheit: Die Kinder wünschen sich mehr Ampeln und Zebrastreifen, neue Radwege und einen Blitzer mit Sofortbezahlautomat. Auch wenn nicht alle Ideen realisiert werden, fließen die Ergebnisse in das Ortsentwicklungskonzept ein und werden dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt. Im Frühjahr 2019 erfahren die Kinder, welche Ideen in die Tat umgesetzt werden und was mit Nachbarkommunen, dem Landkreis oder anderen Partnern abgestimmt werden muss.

Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration: „Ich bin begeistert, mit welchem Elan und welcher Genauigkeit die Schülerinnen und Schüler an diese ziemlich große Aufgabe gehen. Das zeigt, wie wichtig es ist, auch die Kleinsten in die Gestaltung ihres Lebensraumes mit einzubeziehen. So können Kinder sich ausprobieren und Demokratie erlernen.“

Christoph Anders, Leiter der DKJS Sachsen: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Kinder durchaus eine Meinung zu kommunalen Fragen haben. Wenn junge Menschen von Anfang an erfahren, dass ihre Stimme zählt und sie etwas bewegen können, werden sie auch im Erwachsenenalter unsere Demokratie aktiv gestalten. Wenn Kommunen kindgerechte Beteiligung ermöglichen, sprudeln die Ideen von ganz allein.“

Demokratie in Kinderhand ist ein Kinderbeteiligungsprogramm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ im Geschäftsbereich der Staatsministerin für Gleichstellung. Es unterstützt sächsische Kommunen in ländlichen Räumen dabei, Kinder zur Gestaltung ihrer Lebenswelt zu ermutigen und sie bei der Umsetzung eigener Ideen zu begleiten.

 

Foto: dkjs/P. Kuchel