20.06.2017 · Aktuelles

Beteiligung junger Geflüchteter stärken

Ein Junge schreibt an ein Whiteboard.

© dkjs/M. Brüggen

Die Integration geflüchteter Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Früh ansetzende Bildungsmaßnahmen geben Geflüchteten die Chance, demokratische Werte kennenzulernen sowie sich und ihre Stärken zu entfalten. Das kann auch ein Weg sein, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Möglichkeiten zur Beteiligung und Partizipation spielen dabei eine herausragende Rolle. Doch wie ermöglicht man diese Beteiligung in der Kommune? Wie sensibilisiert man Mitarbeitende der Kommunalverwaltung, pädagogische Fachkräfte, aber auch geflüchtete Jugendliche dafür? Das Themendossier „Partizipation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ des Programms Willkommen bei Freunden gibt zum Weltflüchtlingstag einige Antworten darauf.

Recht auf Beteiligung

Zu Beginn informiert das Themendossier über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Recht auf Beteiligung ist zum einen in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Zum anderen sieht auch das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) vor, „Kinder und Jugendliche […] entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen“. Zudem erläutert das Dossier die verschiedenen Dimensionen von Partizipation und welche Vorteile sich daraus für Kommunen ergeben können.

Praxisbeispiele

Im Themendossier finden sich auch zwei Praxisbeispiele von Kommunen, die gemeinsam mit dem Programm Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge mehr Beteiligung ermöglichen wollen. Beispielsweise im nordrhein-westfälischen Kreis Olpe. Dort setzt das kommunale Integrationszentrum gemeinsam mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, Trägern der Wohneinrichtungen und pädagogischen Fachkräften Jugendbeteiligung um. Dazu werden geflüchtete Jugendliche als Expertinnen und Experten in eigener Sache eingebunden. In diesem Sinne bekommen sie im Landkreis unter anderem die Möglichkeit, in Bewohnerräten der verschiedenen Wohneinrichtungen mitzuwirken. Ein weiteres Ziel ist es, diese Beteiligung auch auf kommunaler Ebene zu ermöglichen, indem junge Geflüchtete fester Bestandteil des integrativen Netzwerkes im Kreis Olpe werden.

Das Bundesprogramm Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt Kommunen bei der Integration dieser jungen Menschen – damit sie ihr Grundrecht auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe wahrnehmen können.