13.06.2018 · Aktuelles / Berlin

Berufsschule digital

Teilnehmerinnen und Teilnehmer sitzen an einem Tisch und diskutieren.

© dkjs

Am 7. Juni begrüßte Annekathrin Schmidt die 25 Teilnehmenden der Inspirationswerkstatt „Berufsschule digital“ im Namen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Berufsschulleitungen und Lehrkräfte sowie Vertreterinnen der Berliner Handelskammer waren der Einladung der DKJS gefolgt und trafen sich in der „Glaskiste“ in Berlin, um über die digitale Zukunft des Berufsschullebens nachzudenken.    

Dabei konnten die Anwesenden Inspiration aus sechs Vorträgen schöpfen. Journalistin Inga Höltmann begann den Tag mit einem Einblick in die Zukunft der Arbeit. Wie werden wir in den kommenden Jahren zusammenarbeiten? Und welche Auswirkungen hat das auf den Beruf einer Berufsschullehrerin? Aus Rückfragen und Diskussionen wurde ersichtlich, dass Begriffe wie New Work oder Digital Leadership noch längst nicht zum Alltagsvokabular an deutschen Berufsschulen gehören. Kritische Töne gab es aus dem Publikum vor allem in Richtung Machbarkeit: Wie schaffen wir es, alle Schüler und uns als Lehrkräfte selbst digital so fit zu machen, dass wir auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen können? Dennoch waren sich alle einig: Wir müssen es schaffen, denn der digitale Wandel macht vor den Toren von beruflichen Schulen nicht Halt.

Digitalisierung im Arbeitsalltag

Mehr Anknüpfungspunkte in die Praxis ergaben sich bei den anschließenden Impulsen von Juliane Petrich und Miriam Taenzer von Bitkom e.V., Stephan Peters aus dem betterplace lab, Leonhard Gebhardt vom Digital Value Anwendungszentrum der HTW Berlin und Nicolas Beck aus Rhenus Archiv Services GmbH. Sie gaben Einblicke in bestimmte Berufsfelder – und zu welchen Veränderungen die Digitalisierung dort bereits geführt hat. So werden in landwirtschaftlichen Berufen heute Softwaresysteme zum Managen der Felder und Tierbestände eingesetzt, mit Ernterobotern gibt es jedoch noch technische Probleme. Und auch im Bereich Gesundheit gibt es interessante Beispiele: So werden Pflaster geprüft, die gleichzeitig die Körpertemperatur von Patienten messen können. Und in den USA ist die erste Tablette aus dem 3D-Drucker zugelassen worden.

Im Austausch kamen die Teilnehmenden dann zu konkreten Ideen, wie man die Digitalisierung auch in kleinen Schritten in die Arbeits- und vor allem Lernwelt der Berufsschülerinnen und Berufsschüler integrieren kann.

Modellprojekt im nächsten Schuljahr

Die Veranstaltung am 7. Juni bildete den Auftakt zum Modellprojekt „Berufsschule digital“. Im kommenden Schuljahr 2018/19 fördert die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit der Reinhard Frank-Stiftung zwei ausgewählte Berufsschulen für ein Schuljahr mit bis zu 10.000 €. Dabei liegt ein Fokus der Unterstützung auf der Verbesserung der Ausstattung, also darauf, gutes technisches Equipment und Materialien anschaffen zu können. Außerdem werden Projektmittel für Fortbildungen und Exkursionen vergeben und die Schulleitungen und die Kollegien durch Coaching und Prozessbegleitung bei ihren digitalen Transformationsprozessen begleitet.