28.05.2021 · Aktuelles

Berufsorientierung für sportbegeisterte Geflüchtete

© dkjs/ánimofilm

In den Videokonferenzen „Irgendwas mit Sport…?“ stellte das Programm Willkommen im Fußball unterschiedliche Berufe im Sport sowie mit Sportbezug vor und informierte die teilnehmenden Geflüchteten über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland.

An der dreiteiligen Veranstaltungsreihe nahmen knapp 60 junge Menschen – zum Großteil mit Fluchthintergrund – teil. Sie sind alle entweder auf der Suche nach einem Beruf im Sport oder suchen eine passende Ausbildung beziehungsweise ein geeignetes Studium mit Sportbezug. Dabei haben die jungen Geflüchteten ähnliche Fragen wie Jugendliche, die in Deutschland aufgewachsen sind. Allerdings sind die Herausforderungen für sie höher: Neben all den Informationen über das Ausbildungssystem in Deutschland müssen sie als Voraussetzung für die Ausbildung zum Beispiel noch verschiedene Sprachniveaus in der deutschen Sprache erreichen, um die Anerkennung ihrer Zeugnisse aus dem Heimatland bangen und mit der Ungewissheit eines unsicheren Aufenthaltsstatus ihre Ausbildung planen.

Ein praktischer Einblick in die Berufe

Damit die Motivation und Sportbegeisterung bei all diesen Hürden hoch bleibt, hat das Programm Willkommen im Fußball sieben Protagonist:innen eingeladen, die selbst einen Fluchthintergrund haben und bereits eine Ausbildung, ein Studium in Deutschland absolvierten oder in einem Beruf mit Sportbezug arbeiten. Sechs dieser Protagonist:innen haben ihre Ausbildung und den Berufsalltag bereits in der gleichnamigen Videoreihe „Irgendwas mit Sport…?“ vorgestellt.

Digitaler Austausch

In den drei Videokonferenzen mit dem jeweiligen Schwerpunkt auf der schulischen Ausbildung, der dualen Ausbildung sowie dem Studium und dem Freiwilligendienst im Sport standen die sieben Protagonist:innen den Teilnehmenden Rede und Antwort. Hussein Ehsani (Erzieher), Ghadeer Bouta (Auszubildende zur Sport- und Fitnesskauffrau), Siorus Monavvari (Gymnastiklehrer), Nazir Jaser (Sport- und Fitnesskaufmann), Liton Molla (Gärtner für Sportplatzbau und -pflege), Saeed Moradi (Student Soziale Arbeit) sowie Arej Ajoub (Bundesfreiwilligendienst) gaben in lockerer Atmosphäre persönliche Einblicke in ihre Ausbildung beziehungsweise ihren Berufsalltag, sprachen über die damit verbundenen Herausforderungen und gaben Tipps, wie sie diese Herausforderungen gemeistert haben. Die Teilnehmenden hörten diesen Erfahrungsberichten gespannt zu und stellten im Anschluss viele Fragen.

Auf die Berichte der Protagonist:innen aus der Videoreihe reagierten die Anwesenden sehr wertschätzend, wünschten ihnen weiterhin viel Erfolg und sagten u.a., sie seien ein Vorbild für sie. Andere wiederum sagten im Anschluss an die Veranstaltung, dass sie schon seit sechs Jahren in Berlin leben, aber noch nie so viele wichtige Informationen auf einmal bekommen haben.

Fachliche Unterstützung von Expert:innen

Neben den Protagonist:innen aus der Videoreihe nahmen noch Expert:innen von der Ausbildungsinitiative ARRIVO Berlin und von der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule an den Videokonferenzen teil. Sie informierten die Teilnehmenden über die unterschiedlichen Finanzierungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Geflüchtete vor und während der Ausbildung oder des Studiums, gaben Tipps und Hinweise zu den Bewerbungsprozessen sowie Zulassungen und standen ebenfalls für Fragen zur Verfügung.

Willkommen im Fußball ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, initiiert und gefördert von der DFL Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.