14.12.2020 · Aktuelles / Berlin

Berliner Ferienschulen und Gemeinsam starten – Fit für die Schule 2020 – erfolgreich trotz Pandemie!

© wortlaut/Kristina Kast

Deutschkenntnisse eröffnen geflüchteten Kindern und Jugendlichen das Tor zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Die beiden Programme Berliner Ferienschulen und Gemeinsam starten – Fit für die Schule haben in dieser Hinsicht 2020 trotz der aktuellen Herausforderungen in Pandemie-Zeiten nachhaltige Erfolge erzielen können. Zwei der insgesamt 33 beteiligten Träger der freien Jugendhilfe liefern im Folgenden einige Einblicke.

Berliner Ferienschulen

In den Berliner Ferienschulen fanden in den Oster-, Sommer- und Herbstferien 2020 insgesamt 118 Lerngruppen mit 1.770 Plätzen für geflüchtete Kinder und Jugendliche statt. Sprachförderung stand hier stets im Mittelpunkt, aber die Angebote wurden von Träger zu Träger unterschiedlich gestaltet. Beim Träger die gelbe Villa in Kreuzberg zum Beispiel gab es vormittags Deutschkurse, dann Mittagessen und nachmittags Kreativ- und Sportangebote für zugewanderte und geflüchtete Jugendliche von 12 bis17 Jahren: Ob Modewerkstatt, Kung-Fu Kurs, Kunstkurs oder Musikband – für alle war etwas dabei.
 
Selbstverständlich wurde auf ein detailliertes Hygienekonzept geachtet, deshalb durfte es zum Beispiel auch keine Durchmischung der Gruppen in den Pausen geben. Die jungen Teilnehmenden hielten sich durchweg vorbildlich an die zahlreichen pandemie-bedingten Auflagen und Beschränkungen. Am Ende der zwei Wochen zeigten bei der Abschlussveranstaltung, die zum Teil in quergelüfteten Räumen und zum Teil im Freien stattfand, alle Schülerinnen und Schüler voller Stolz ihre Ergebnisse. Ein teilnehmender Junge sagte freudestrahlend: „Ich wusste nicht, dass Nähen so viel Spaß macht, das mache ich jetzt auch zu Hause!

Gemeinsam starten – Fit für die Schule

Im Programm Gemeinsam starten – Fit für die Schule wurden Angebote in insgesamt 12 Lerngruppen umgesetzt. Hier konnten junge Geflüchtete vorbereitend auf den Schulunterricht oder ergänzend zum Unterricht in den Willkommensklassen teilnehmen. Wie auch bei den Ferienschulen standen hier der Ausbau von Sprachkompetenzen sowie vielfältige Aktivitäten im Vordergrund, die die Teilnehmenden in ihrem Selbstkonzept bestärkten.

Beim Berliner Träger wortlaut setzte sich eine Lerngruppe im Bezirk Marzahn-Hellersdorf aus Schülerinnen und Schülern im Alter von 9 bis 13 Jahren zusammen, deren Sprachniveaus und Lernstände stark variierten. Anders als zu Jahresbeginn wurden die Kinder während der corona-bedingten Kontaktbeschränkungen vor allem auf digitalem Weg erreicht. Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war es wichtig, dass im Programm stets die Möglichkeit bestand, sich untereinander über den Alltag auszutauschen, gemeinsam zu lernen und so die eigenen Deutschkenntnisse weiter zu vertiefen. Nach den Sommerferien konnten dann – natürlich unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen – wieder die Präsenzangebote stattfinden, die Ausflüge zu Spielplätzen der Umgebung und zu den Gärten der Sinne beinhalteten. Dadurch konnten die Kinder auch in dieser herausfordernden Zeit ihren Kiez sowie das sozialräumliche Umfeld besser kennenlernen und ihre Freundschaften untereinander ausbauen.

Projektleiterin Katrin Becher von wortlaut betont: „Das Programm Gemeinsam starten – Fit für die Schule ist äußerst erfolgreich, weil wir dadurch die Schülerinnen und Schüler der Willkommensklasse intensiv, langfristig und dennoch auf eine spielerische Art und Weise unterstützen können. Das schönste Feedback ist für uns, wenn die Kinder berichten, dass sie stolz sind, nun in die Regelklassen gehen zu dürfen oder sich ihre Noten verbessert haben.“ Leider endet das Programm im Dezember diesen Jahres – doch bleibt zu hoffen, dass ein Programm ähnlichen Formates mit diesem erfolgreichen Wirkmodell auch in Zukunft wieder auf den Weg gebracht werden kann. 

Berliner Ferienschulen und Gemeinsam starten – Fit für die Schule setzen sich für Sprachförderung, Bildung und Teilhabe von geflüchtete Kinder und Jugendliche ein. Die zwei Programme der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung werden durch  die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin gefördert.