12.01.2015 · Aktuelles / Berlin

Auf das Netzwerk kommt es an

Kinder sitzen an einem Tisch

© dkjs

Ein lebendiges Netzwerk und Kooperationen verändern eine Bildungslandschaft nachhaltig, das zeigen hunderte Anschwung-Initiativen bundesweit. Was das im Bereich interkulturelles Konfliktmanagement bedeutet, erfuhr Familienpolitiker Dr. Fritz Felgentreu bei einem Ortstermin in Berlin-Neukölln.

SPD-Familienpolitiker und Bundestagsabgeordneter für Berlin-Neukölln, Dr. Fritz Felgentreu, erlebte bei einem Besuch der Berliner Anschwung-Initiative im Harzer- und Ganghoferkiez, wie Netzwerkarbeit und Kooperationen ein Viertel verändern. Das Netzwerk hatte in die Eduard-Mörike-Grundschule eingeladen, um dem Abgeordneten die Arbeit des Netzwerks zu präsentieren, gleichzeitig aber auch auf aktuelle Probleme im Kiez aufmerksam zu machen.

Von vielen Einzelkämpfern zum Bildungsnetzwerk

In der Anschwung-Initiative arbeiten Akteure und Akteurinnen aus verschiedenen Einrichtungen mit dem Jugendamt, dem Gesundheitsamt und dem Quartiersmanagement zusammen. Robert Schramm, ehemaliger Regionalleiter der Region Nord-Ost im Jugendamt Neukölln und Mitinitiator des Netzwerkes erläuterte im Gespräch mit Dr. Fritz Felgentreu die Vorteile der Kooperation: „Die inhaltliche Arbeit im Netzwerk ist eine Sache. Besonders wichtig ist aber die Netzwerkarbeit an sich: Der Vertrauensgewinn und das Wissen, das wir voneinander bekommen.“

Die Erfahrungen des Netzwerks richtig nutzen

Das Wissen der einzelnen Einrichtungen zu bündeln, einander zugänglich zu machen und somit alle auf einen Stand zu bringen – das sind die Ziele, die sich das Netzwerk gesetzt hat. Inhaltlich geht es dabei um ein hochaktuelles Thema für Neukölln und ganz Berlin: interkulturelles Konfliktmanagement. An der Eduard-Mörike-Grundschule lernen  Kinder miteinander, deren Eltern aus 16 verschiedenen Herkunftsländern kommen. Da kommt es im Alltag schon einmal zu Vorurteilen, Intoleranz und Streit. „Am Anfang dachten wir, wir bräuchten einen externen Input zum Thema“, erzählte Robert Schramm, „durch Anschwung haben wir entdeckt, dass es in den einzelnen Einrichtungen und Projekten bereits Vieles an Wissen und Erfahrungswerten gibt. Man musste sich nur noch austauschen.“.

Durch die Kooperation und das Lernen voneinander sind neue Projekte entstanden. Bereits bestehende Projekte, wie z.B. das kostenlose wöchentliche Sportangebot „Alle in die Halle“, konnten weiter ausgebaut werden. Gerade im Bereich Sport erzielen die Akteure und Akteurinnen vor Ort sehr gute Ergebnisse. Die Kinder bauen beim gemeinsamen Fußball- oder Basketballspiel mögliche Vorurteile ab und lernen, sich untereinander zu verständigen und zusammenzuarbeiten.

Nachhaltig wirken

Momentan arbeitet man auf Hochtouren an der Verstetigung der Projekte. Die gebildeten Strukturen sollen nachhaltig verankert werden. Hier erhoffen sich die Akteure Tipps aus der Politik. Der Bundestagsabgeordnete zeigte sich erfreut darüber, dass das Bundesprogramm vor Ort so gut angekommen ist. Er ermutigte die Initiative zum Schluss seines Besuches, weiter an diesem wichtigen Thema zu arbeiten, da es in Neukölln weiterhin Zuwanderung geben werde. Die Politik habe hierzu eine langfristige Strategie; Beteiligung aus der Zivilgesellschaft, wie hier im Ganghofer- und Harzerkiez, führe genau in die richtige Richtung.