04.03.2021 · Aktuelles

Gute Nachrichten aus der Bildungslandschaft: #goodnews2

© dkjs/ J. Erlenmeyer & N. Götz

Von Rheinland-Pfalz Richtung Baden-Württemberg über Sachsen nach Berlin: Wir haben gute Nachrichten aus der deutschen Bildungslandschaft. Mit unseren Standorten in ganz Deutschland wissen wir, wo es gerade aufgrund der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche nicht so gut läuft. Aber wir kennen auch die guten Beispiele, von denen wir regelmäßig berichten wollen. Denn wir denken, eine positive Berichterstattung ist wichtig und besonders die guten Entwicklungen in der Bildungslandschaft verdienen unsere Aufmerksamkeit und Anerkennung in diesen Zeiten.

1. Baden-Württemberg: Neue Lernräume für Geflüchtete

Als die Schulen im März 2020 schlossen und das Homeschooling begann, rückte die prekäre Situation für Kinder und Jugendliche in Gemeinschaftsunterkünften in den Fokus der Fachöffentlichkeit. Der Wohnraum dort ist knapp, die Kinder haben oft keinen eigenen Schreibtisch und keine Ruhe, um zu lernen. Häufig fehlt auch die technische Ausrüstung. Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat schnell reagiert, um das zu ändern. Praktiker:innen vor Ort und Mitarbeitende verschiedener Verwaltungsabteilungen entwickelten die Idee, Lernräume für Geflüchtete zu schaffen. Hauptamtliche Koordinator:innen, die bei den jeweiligen Trägern der Sozialbetreuung angestellt sind, erfassen beispielsweise die Lernbedarfe der Kinder und ermitteln Zeitfenster für die Lernbegleitung. Sie erstellen auch Belegungspläne, um das Lernen mit ehrenamtlicher Unterstützung zu ermöglichen. Das Projekt soll nun um einen mobilen Lernraum ausgeweitet werden.

2. Berlin: Nähe und Kontakt in der virtuellen Kita

Die Corona-Pandemie hat die Kindertagesbetreuung vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Deutschlandweit lassen sich Fachkräfte kreative Wege einfallen, um Kontakt zu den Familien zu halten, deren Kinder die Kita nicht besuchen können. Eva Messlin, Leiterin der Kita Menschenskinder Berlin, erzählt, wie das in ihrer Einrichtung gut gelingt. Gemeinsam mit dem Träger haben die Erzieher:innen eine Internetseite aufgebaut, die nur für die Familien zugänglich ist. Hier wurde die Kita virtuell nachgestellt: Die Kinder und Familien sehen die gleichen Räume wie in der Einrichtung – den Bauraum, den Bewegungsraum, die Lernwerkstatt. In den virtuellen Räumen finden sich Ideen und Anleitungen für zu Hause, Vorlesevideos, Bilder. Gleichzeitig findet dort auch ein Austausch mit den Familien statt. Gemeinsam mit der Kita ist im Rahmen von Impulse für gute KiTa ein Fragenkatalog entstanden, der als Ausgangspunkt genutzt werden soll, um die Zusammenarbeit von Kitas und Eltern zu verbessern und weiterzuentwickeln.

3. Sachsen: Demokratiebildung on demand

Wie können trotz Pandemie und Kontaktbeschränkungen Demokratiebildungsprojekte für und mit Jugendlichen umgesetzt werden? Aktion Zivilcourage e.V. macht es vor! Eigentlich waren mit jungen Menschen Besuche bei städtischen Einrichtungen und damit verbundene Workshops geplant. Die Kinder und Jugendlichen sollten so ihre eigene Stadt kennenlernen und verstehen, wie sie funktioniert, welche demokratischen Zusammenhänge bestehen und wie sie sich selbst einbringen können. Auf die Kontaktbeschränkungen reagierte Aktion Zivilcourage mit dem digitalen Angebot „Gläserne Stadt digital“. Die verschiedenen Institutionen stellt der Verein nun in Form von Beiträgen und Steckbriefen auf der Website vor. Die Besuche werden durch Video-Interviews nachgeholt. In Kurzfilmen werden zum Beispiel das Rathaus, die Feuerwehr und die Polizei porträtiert. Die Schüler:innen reichen im Vorfeld zu den Drehterminen ihre Fragen ein. Ergänzt wird das Angebot durch das Format „Frage eine“ bzw. „Frage einen“. Die Schüler:innen kommen im Rahmen von Videokonferenzen live mit Personen aus der Berufspraxis ins Gespräch. Aktion Zivilcourage ist Teil des Projektverbundes Gemeinwesen gemeinsam erforschen im Rahmen des Landesprogramms OPENION – Bildung für eine starke Demokratie.

4. Hermeskeil: Gemeinsam digital kochen und backen

Das Hochwälder Familiennetzwerk Hafen aus dem rheinland-pfälzischen Hermeskeil, das 2019 einen zweiten Platz beim Deutschen Kita-Preis belegte, sorgt mit einer tollen Idee für Abwechslung und ein starkes Gemeinschaftsgefühl in dieser besonderen Zeit: Auf Facebook organisiert das Bündnis eine Gruppe, in der digital gekocht und gebackt werden kann. Eltern, Kinder und Mitarbeitende können ihre Lieblingsrezepte austauschen und sogar gemeinsam virtuell kochen. Von selbst gemachten Nudeln bis hin zu Bananen-Pancakes – die Teilnehmenden teilen viele verschiedene Rezeptideen. Die Kinder können sich hierbei aktiv beteiligen, beispielsweise beim Zerkleinern von Gemüse, beim Aufschreiben der Rezepte oder beim Raussuchen passender Fotos zum Gericht. Auch Personen, die kein Facebook nutzen, können sich unter www.mgh-johanneshaus.de über die Rezepte informieren.

 

Pressekontakt:

Carsten Nillies
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)
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