
© DKJS/J.Erlenmeyer
Mehrsprachigkeit ist ein Schatz, der viel zu häufig übersehen wird. Beim großen Finale des ersten bundesweit ausgetragenen mehrsprachigen Redewettbewerbs Mehr Sprachen – mehr WIR am 17. Mai in Berlin zeigten 15 junge Finalist:innen, wie kraftvoll Mehrsprachigkeit sein kann. Ahmad, einer der Gewinner, hat uns erzählt, wie er den Wettbewerb erlebt hat.
Über 200 Teilnehmende aus 14 Bundesländern
Der Wettbewerb wurde initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Über 200 Schüler:innen aus ganz Deutschland machten mit. Sie verfassten und hielten zweisprachige Reden – auf Deutsch sowie in insgesamt 35 weiteren Sprachen. Lehrkräfte von 77 Schulen verschiedener Schultypen aus 14 Bundesländern haben ihre Schüler:innen für die Teilnahme registriert und bei der Erstellung der Videobeiträge unterstützt. Teilnehmen konnte man ab Klasse 7.
Gewonnen haben Ecrin aus Hessen mit einer Rede auf Englisch und Deutsch zum Thema Safe Place (7. bis 8. Klasse), Ahmad aus Nordrhein-Westfalen mit einem Beitrag zum Thema In Frieden leben auf Arabisch und Deutsch (9. bis 10. Klasse) und Sarvinoz aus Berlin, die über Einsamkeit auf Pamirisch (Shughni) und Deutsch (11. Klasse und darüber) sprach.
Interview mit Ahmad
Auf der Preisverleihung in Berlin haben wir mit dem Gewinner aus der Klassenstufe 9/10 gesprochen:
Ahmad, wie bist du auf den Wettbewerb aufmerksam geworden?
Ahmad: Meine Lehrerin hat mir und einer Freundin geschrieben: „Da gibt es so einen Wettbewerb und ich weiß, dass ihr mehr als nur Deutsch sprechen könnt. Habt ihr Lust dort teilzunehmen?” Und dann habe ich es einfach gemacht.
Was hat es mit dir gemacht, deine Rede zu halten?
Ahmad: Erst mal aufnehmen, war viel einfacher, als wirklich hier vorn zu präsentieren. Weil ich wusste einfach, wenn das nicht so gut ist, kann ich mein Video wieder neu machen – kein Problem! Aber wenn ich hier 10 Fehler hintereinander mache, dann ist es halt so. Ich kann‘s nicht wiederholen. Deswegen war es in Präsenz ein bisschen schwerer als online.
Wie war es, mit den anderen Jugendlichen, die fürs Finale nominiert wurden, an den Trainings und am Wettbewerb teilzunehmen?
Ahmad: Mit den anderen in meinem Alter war das eigentlich sehr interessant. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, die auch wirklich nett waren. Und ich habe gemerkt, dass ich nicht der einzige bin mit so einer Geschichte. Wir haben während dem Training den anderen auch ein bisschen zugehört und da habe ich gemerkt, andere haben ähnliche Geschichten wie ich.
Was sagen deine Familie und deine Freund:innen dazu, dass du gewonnen hast?
Ahmad: Meine Familie ist sehr stolz gewesen auf mich. Die haben grad eben schon meine Mutter angerufen und gesagt „Herzlichen Glückwunsch!” Meinen Freunden hab ich es noch nicht erzählt, nur dem Mädchen, das ja eigentlich auch mitgemacht hat. Und sie hat sich sehr gefreut für mich.
Was bedeutet deine Teilnahme für die Zukunft?
Ahmad: Für die Zukunft finde ich sowas sehr wichtig. Man lernt, mit der Bühne umzugehen, dass man den Platz auf der Bühne nutzt und nicht so wirklich Angst hat vor so vielen Menschen. Ich glaube, das hilft mir ein bisschen mehr Selbstbewusstsein auf der Bühne zu haben. Wer weiß, vielleicht bin ich später ja nochmal auf einer Bühne.
Vielen, vielen Dank, dass ich dabei sein konnte! Es hat mich wirklich gefreut!
Wir bedanken uns für das Interview, Ahmad.
Ahmads Rede und die von weiteren Finalist:innen und Teilnehmenden kann man auf der Webseite des Programms sehen und hören: Finalreden des ersten Durchgangs – Mehr Sprachen – mehr WIR
Ihre Ansprechperson

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