Starke Stimmen: Finale feiert Mehrsprachigkeit
15 Schüler:innen beeindrucken beim Finale des Redewettbewerbs Mehr Sprachen – mehr WIR mit starken, zweisprachigen Reden.
10.06.2025

© DKJS/Marcel Frank
Am 17. Mai traten in Berlin 15 Finalist:innen beim großen Finale des von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) initiierten und von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration geförderten Wettbewerbs Mehr Sprachen – mehr WIR an. Im erstmals bundesweit ausgetragenen Redewettbewerb begeisterten die Jugendlichen mit ihren selbst verfassten, zweisprachigen Reden Jury und Publikum. Sie sprachen dabei über Themen, die sie bewegen – in Deutsch und einer weiteren Sprache.
Von Kurdisch bis Ungarisch
In drei Alterskategorien überzeugten die Jugendlichen mit Reden auf insgesamt neun Sprachen – darunter Arabisch, Russisch, Ungarisch, Türkisch und Pamirisch (Shughni). Der fließende Sprachwechsel wurde dabei ebenso bewertet wie Ausdruckskraft, Kreativität und persönliche Tiefe. Die Gewinner:innen waren Ecrin (7.-8. Klasse), Ahmad (9.-10. Klasse) und Sarvinoz (11. Klasse und darüber). Ihre Themen: Safe Places, Frieden und Einsamkeit.
„Junge Menschen haben so viel zu sagen – und sie haben ein Recht darauf, gehört zu werden. Sie sind unsere Zukunft. Mehrsprachigkeit ist für viele von ihnen Normalität und zeigt umso deutlicher die gelebte Vielfalt in unserer Gesellschaft. Mit dem Wettbewerb machen sie Themen sichtbar, die sie tagtäglich beschäftigen, in den Sprachen, die sie sprechen. Mehrsprachigkeit ist ein enormer Schatz, eine wertvolle Ressource und große Chance: für die Schülerinnen und Schüler, für unsere vielfältige Gesellschaft und die Zukunft unseres Landes.“
Staatsministerin Natalie Pawlik
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus
Persönlich, politisch, mehrsprachig
Das Finale bot den Jugendlichen eine Bühne für persönliche Geschichten und klare Botschaften an die Gesellschaft. “Diese Rede habe ich nicht nur für Mehr Sprachen – mehr WIR vorbereitet, sondern für Millionen Menschen, die gerade hinter mir stehen. Ihr seht sie nicht, aber ich weiß ganz genau: sie warten gerade darauf, dass irgendwer darüber spricht”, sagte Ahmad, der sich in seiner Rede dem Thema Frieden und Flucht widmete. Ecrin sprach darüber, was “safe place” für sie bedeutet: „Zuhause ist nicht nur ein Ort, an dem wir leben – es ist das, was wir in uns tragen“. Das Publikum reagierte spürbar bewegt – mit Applaus, Stille und Gesprächen, die nachhallten.
Mehrsprachigkeit als gesellschaftliche Stärke
Seit dem Wettbewerbsstart im Oktober 2024 schickten über 200 Schüler:innen aus 14 Bundesländern ihre Beiträge ein – mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte. Teilnehmen konnten Jugendliche ab der 7. Klasse bis zum Ende ihrer Schullaufbahn. Mehr Sprachen – mehr WIR stärkt die Stimmen mehrsprachiger Jugendlicher und macht ihre sprachliche Vielfalt sichtbar.
„Mehrsprachigkeit ist für viele junge Menschen Realität. Bei Mehr Sprachen – mehr WIR erhalten sie die Chance ihre Sprachen öffentlich zu nutzen, um starke Botschaften zu vermitteln.“
Anne Rolvering
Geschäftsführerin der DKJS
Ausblick: Es geht weiter!
Die DKJS startet am 25. September 2025 die zweite Wettbewerbsrunde mit einer digitalen Informationsveranstaltung.
Mehr Sprachen – mehr WIR wird von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ausgerichtet und von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus gefördert.
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